Flagge von Tschechien

Tschechien

Hauptstadt
Prag
 
Fläche
78.860 km²
 
Bevölkerung
10.209.000
 
pro km²
129 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
04.05.2024
01:17
 
 
+
»
 

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung von MiroÅ¡ov stammt aus dem Jahre 1366. Besitzer des Ortes war Dobrohost von Ronsperg, der dem Kloster der Dominikaner in Pilsen zwei Gehöfte überließ. Ab 1400 ist Wilhelm von Žďár als Besitzer nachweisbar. Seit 1454 gehörte der Ort zu den Besitzungen der Burg DrÅ¡Å¥ka.

Im 16. Jahrhundert überließ Ferdinand I. MiroÅ¡ov an Florian Griesbeck von Griesbach. Griesbeck ließ sich das Renaissanceschloss Miröschau errichten und sein Sohn Blasius verkaufte den Besitz 1616 an Adam Vratislav von Mitrovice. 1726 erwarb die Hofkammer das Gut Miröschau von Jan Antonin Vratislav von Mitrovice. 1749 entstand die Schlossbrauerei. Bis 1868 war Miröschau ein Kammergut und wurde dann zusammen mit dem Gut Zbiroh an das Wiener Bankhaus Kirchmayer & Siemund veräußert. Aus dem Besitz der Bank erwarb der Unternehmer Bethel Henry Strousberg im gleichen Jahr beide Güter. 1879 konnte Strousberg Zbiroh und MiroÅ¡ov nicht mehr halten und verkaufte die Güter an Hieronymus von Colloredo-Mannsfeld.

Nach der Entdeckung von Steinkohlenlagern begann 1833 deren Abbau und aus den ursprünglich kleinen Gruben entwickelte sich die Miröschau-Libuschin-Schwadowitzer Steinkohlenbergbau-AG, die 1890 auch das Schloss erwarb. In der Blütezeit des Miröschauer Bergbaus arbeiten etwa 1600 Bergleute in den Gruben. 1869 entstand die Eisenbahn von Rokycany nach MiroÅ¡ov, die bis 1879 nur dem Güterverkehr diente und 1882 noch bis NezvÄ›stice weitergeführt wurde. Im Jahre 1947 wurde der Bergbau eingestellt.

Weitere Besitzer des Schlosses waren der Direktor der Bergbaugesellschaft Jan Fitz und nach dessen Tode Max Maendl. Im Jahre 1930 wurde die Brauerei stillgelegt. Nach der deutschen Besetzung verließ der Jude Josef Maendl das Land und verkaufte 1939 das Schloss an den Politiker Ladislav Feierabend, welcher ein Jahr später auch außer Landes gehen musste.

Zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde im Schloss MiroÅ¡ov ein Kriegsgefangenenlager für Angehörige des Waffen-SS und der Wlassow-Armee eingerichtet. Im Schlosspark erfolgte 1945 die Hinrichtung von mehr als 300 gefangenen Militärangehörigen durch die Rote Armee. Weiterhin bestand zu dieser Zeit ein Internierungslager für deutsche Zivilisten aus dem Pilsener Raum. Nach der Rückkehr aus dem Exil übernahm Feierabend seinen Besitz wieder, jedoch musste er 1948 erneut, diesmal vor den Kommunisten ins Ausland fliehen und 1952 wurde das Schloss verstaatlicht. Nach Jahren des Verfalls erhielt die Tochter Feierabends 1991 das Schloss als Restitution wieder und begann mit der Sanierung.

Basierend auf dem Artikel MiroÅ¡ov u Rokycan der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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