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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
21.09.2024
03:07
 
 
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»
 

Geschichte

Aus der Tongrube Kärlich stammende, etwa 300.000 Jahre alte Artefakte des Homo erectus, Faustkeile aus Quarzit und Feuerstein, weisen darauf hin, dass das Gebiet des heutigen Mülheim-Kärlich zu den ältesten von Menschen besiedelten Plätzen Deutschlands gehört. Seit der Jungsteinzeit, ab etwa 4000 v. Chr., scheint die Region permanent besiedelt zu sein. Weitere wichtige archäologische Funde, die auf dem Stadtgebiet gemacht wurden, sind ein keltisches Wagengrab und die Überreste einer römischen Villa.

Obwohl der Ortsname Kärlich auf keltische Ursprünge und der Name Mülheim auf die Zeit der fränkischen Landnahme um etwa 500 hinweisen, werden beide Orte erst im Hochmittelalter urkundlich erwähnt: Kärlich 1042, Mülheim 1162. Sie gehörten zum Reichsgut des fränkischen Königshofs Koblenz, der 1018 durch eine Schenkung Kaiser Heinrichs II. an das Erzstift Trier gekommen war. 1217 wird erstmals die Kärlicher Kirche in einer Urkunde genannt.

Kärlich und das seiner Pfarrei zugeordnete Nachbardorf Mülheim gehörten bis kurz vor dem Ende des alten Reiches zum kurtrierischen Amt Bergpflege, dessen Ausdehnung in etwa der heutigen Verbandsgemeinde Weißenthurm entsprach. Im 17. Jahrhundert wurden beide Orte durch den Dreißigjährigen Krieg und den Holländischen Krieg Ludwigs XIV. schwer in Mitleidenschaft gezogen.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg ließen sich die Kurfürsten und Erzbischöfe von Trier in Kärlich auf den Grundmauern einer früheren Wasserburg ein Landschloss errichten. Der letzte trierische Kurfürst Clemens Wenzeslaus von Sachsen verließ von hier aus am 21. Oktober 1792 auf der Flucht vor der französischen Revolutionsarmee sein Land. Das Schloss wurde 1794 von den Truppen des Generals Marceau zerstört und danach von der einheimischen Bevölkerung als Steinbruch genutzt.

Von 1794 bis 1814 waren Mülheim und Kärlich französisch und gehörten zuletzt zum Departement Rhin-et-Moselle mit Sitz in Koblenz. Ab 1815 gehörten die Gemeinden zum preußischen Landkreis Koblenz, der bis 1945 Teil der Rheinprovinz war. Seit 1946 gehören Mülheim und Kärlich zu Rheinland-Pfalz. Eine Verwaltungsreform des Landes führte 1969 zur Vereinigung der zwei damals schon zusammengewachsenen Gemeinden. 1996 erhielt Mülheim-Kärlich das Stadtrecht.

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