Flagge von Frankreich

Frankreich

Hauptstadt
Paris
 
Fläche
543.965 km²
 
Bevölkerung
60.723.000
 
pro km²
112 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
01.05.2024
22:56
 
 
+
»
 

Geschichte

Nîmes hieß bei den Kelten Nemausos („Heiligtum, Tempel“) und war Hauptstadt der Volcae Arecomici in der Provincia Narbonensis. Die Stadt war sehr bevölkerungsreich und glänzend gebaut und ein Beispiel für die Blüte der gallorömischen Kultur. Aus dieser Zeit stammt der bis heute erhaltene "Große Turm" (Tour Magne), der dann von den Römern, die die Stadt im 1. Jahrhundert v. Chr. in ihre Provinz Gallia Narbonensis eingliederten, zum Teil ihrer 7 km langen Stadtbefestigung gemacht wurde. Die verkehrsgünstig an der Via Domitia gelegene Stadt verfügte über eine bedeutende Münzstätte und hatte damals rund 25.000 Einwohner. Von der damaligen Stellung zeugen erhaltene Baudenkmäler wie das Amphitheater, das Castellum, der Dianatempel, der Aquädukt Pont du Gard nordöstlich der Stadt, das Maison Carrée sowie das Augustus-Tor. Nîmes wurde in der ausgehenden Spätantike Bischofssitz und Anfang des 5. Jahrhunderts von den Westgoten erobert, die Septimanien lange gegen die Franken verteidigen konnten. 725 eroberten die Araber Nîmes und behaupteten es bis zu Pippins Zeiten. Nachdem Nîmes zum fränkischen Reich kam, regierten dort "vicecomites" (Vicomtes), die unter den Herzögen von Septimanien standen. Im 10. Jahrhundert machten sich dieselben unabhängig und führten seitdem den Titel Grafen. Nachdem der König von Aragonien als Lehnsherr an sich gezogen, eroberte es 1226 König Ludwig VIII. von Frankreich, und 1259 trat es Jakob von Aragonien an Ludwig IX. förmlich ab. Im 16. Jahrhundert war Nîmes eine der Hauptstädte der Hugenotten, welche sich trotz aller Verfolgungen und Unterdrückungen in ziemlicher Anzahl dort behaupteten und, auf Betreiben der Marguerite von Navarra, sogar eine protestantische Universität errichteten. Trotz aller Friedensversuche herrscht seitdem ein schroffer Gegensatz zwischen den katholischen und protestantischen Einwohnern, der oft zu blutigen Kämpfen und in den Zeiten der Reaktion, so nach der Aufhebung des Edikts von Nantes und während des Cevennenkrieges, zu Verfolgungen der Protestanten führte, wobei auch die Kathedrale der Stadt mehrfach zerstört wurde. In den Jahren 1791, 1815 und 1830 verübten die royalistischen Bandes Verdets in Nîmes grausame Gewalttaten. Dennoch erlebte die Stadt einen stetigen wirtschaftlichen Aufschwung, insbesondere seit dem Aufkommen der Manufakturproduktion im 18. Jahrhundert, die insbesondere in der Textilproduktion Anwendung fand. Daneben erwies sich der Weinanbau als profitabel, insbesondere, nachdem man mit dem Anschluss an das Eisenbahnnetz und mit dem Bau des Canal du Midi die Erzeugnisse besser absetzen konnte.

Im Zweiten Weltkrieg war die Stadt von 1942 bis 1944 deutsch besetzt, ohne große Kriegsschäden zu erleiden. In Nîmes gab es eine Besonderheit bei der Befreiung von den Deutschen: An der Spitze des Festzuges zur Feier der Befreiung durch die Résistance-Truppen liefen drei Deutsche, die im Maquis, in den Cevennen, an der Seite Frankreichs mit Waffen gekämpft hatten.

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