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Schweiz

Hauptstadt
Bern
 
Fläche
41.285 km²
 
Bevölkerung
7.264.000
 
pro km²
176 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
19.03.2024
09:10
 
 
+
»
 

Geschichte

Die Gegend um Oberlunkhofen war mindestens schon während der frühen Eisenzeit besiedelt. So fand man Ende des 19. Jahrhunderts im benachbarten Unterlunkhofen eine Nekropole der Hallstattzeit mit 63 Grabhügeln. Im Gebiet «Schalchmatthau» befand sich vom 1. bis zum 3. Jahrhundert n. Chr. eine römische Villa mit 26 Räumen. Die erste urkundliche Erwähnung von Lunchunft (Lunkhofen) erfolgte um das Jahr 694, was im Vergleich zu anderen Dörfern ein ausserordentlich früher Zeitpunkt ist. Damals schenkte ein Priester seinen Hof dem neu gegründeten Kloster St. Leodegar in Luzern. Um das Jahr 758 herum schenkte Pippin der Jüngere den «Kelnhof» (der Oberlunkhofen, Unterlunkhofen, Jonen und Arni-Islisberg umfasste) dem Kloster Murbach im Elsass.

1291 kaufte Rudolf I. den Kelnhof; auch die Stadt Luzern und 15 weitere Dörfer gelangten für 2000 Mark Silber in den Besitz der Habsburger. Diese Transaktion war eine der Ursachen, dass die drei Urkantone die Eidgenossenschaft gründeten. Nachdem der Kelnhof verwaltungstechnisch zuerst zum Freiamt Affoltern gehörte, bildete er zwanzig Jahre später ein eigenes Amt, das so genannten Kelleramt. Auf der «Mühlegg» nördlich des Dorfes befand sich eine kleine Burg, die vom Meier bewohnt wurde; von dieser sind allerdings nur Ruinen übrig geblieben. 1376 wurde das Dorf verpfändet und wechselte anschliessend mehrmals den Besitzer.

1415 eroberte die Stadt Zürich das Kelleramt und übernahm die landesherrlichen Rechte von den Habsburgern, darunter die hohe Gerichtsbarkeit. Die niedere Gerichtsbarkeit hingegen überliessen die Zürcher der Stadt Bremgarten. 1529 wurde die Reformation eingeführt; nach dem Zweiten Kappelerkrieg von 1531 musste die Bevölkerung jedoch zum katholischen Glauben zurückkehren. 1797 bewies die Stadt Bremgarten weise Voraussicht, als sie ein Jahr vor dem Zusammenbruch der alten Herrschaftsverhältnisse ihre Rechte an die Dorfgemeinschaften verkaufte.

Nach der Eroberung der Schweiz durch die Franzosen und der Ausrufung der Helvetischen Republik im März 1798 wurde das Kelleramt aufgelöst und es entstanden die vier Gemeinden Ober- und Unterlunkhofen, Jonen und Arni-Islisberg. Diese gehörten zunächst zum kurzlebigen Kanton Baden und gelangten 1803 zum Kanton Aargau; die Bewohner hatten zunächst allerdings einen Anschluss an Zug oder Zürich bevorzugt.

Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein blieb Oberlunkhofen ein bescheidenes Bauerndorf. Der Weinbau, der im 19. Jahrhundert noch grosse Bedeutung hatte, ist seit 1950 gänzlich verschwunden. Zwischen 1870 und 1960 sank die Einwohnerzahl um fast einen Viertel. Dann setzte jedoch aufgrund der Nähe zur Stadt Zürich eine rege Bautätigkeit ein und die Einwohnerzahl stieg bis heute auf mehr als das Vierfache.

Basierend auf dem Artikel Oberlunkhofen der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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