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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
01.05.2024
22:23
 
 
+
»
 

Geschichte

Das Viertel entstand ab 1892 infolge der Parzellierung des Gebietes durch den Unternehmer Gerhard Puchmüller und später seinem Nachfolger Henry Suermondt. Die ersten Villen entstanden am Südende des Orankesees, die zweite um 1900 herum an dem 1895 angelegten Obersee. Die Gegend wurde wegen mit ihrer hervorragenden Lage und einer gut ausgebauten Infrastruktur beworben. Erfolg hatte sie, denn die Einwohnerzahl nahm drastisch zu, zwischen 1905 und 1910 allein verdoppelte sie sich von ca. 1750 auf knapp 3.500 Bewohner. Neben den zahlreichen Villen entstehen auch rund um die Seen einige Ausflugslokale, des bekannteste befand sich am Orankesee, wo kurze Zeit später das gleichnamige Strandbad eröffnete. Nicht zuletzt deswegen erhielt das Viertel in den 1920er Jahren den Beinamen „Wannsee des Nordens“.

In den Dreißiger Jahren siedelten sich hier zunehmend Industrielle, Künstler und andere Wohlhabende an. Es folgten einige repräsentative Neubauten im Stil der damaigen Zeit. Der Bauhaus-Architekt Ludwig Mies van der Rohe baute im Auftrag einer Kaufmannsfamilie 1932/1933 das Mies van der Rohe Haus in der Oberseestrasse. Dies wurde auch von politischen Interessenguppen wahrgenommen. So unterhielt die NSDAP in der Orankestrasse 86/87 ihre Parteizentrale für Hohenschönhausen.

Nach dem Krieg wurde diese zur polizeilichen Meldestelle Nr. 78, zuständig für den nach 1945 bis zur Wende abgeschirmten Bereich. "Sie waren das private Refugium hoher Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit, die die Villen aufgrund ihrer Verdienste um die Partei zugesprochen bekommen hatten; häufig mit den Mitteln obrigkeitsstaatlicher Enteignung der Eigentümer.“ (Lit.: Ganz Berlin-Ost, S. 202) Die Stasi unterhielt in der bevorzugten Wohnlage regelrechte Anlagen mit Verwaltungs-, Versorgungs- und Sporteinrichtungen, Teile des Gebietes und auch der Seen waren mit hohen Zäunen abgeschirmt. Schutzauflagen für das denkmalgeschützte Mies van der Rohe Haus blieben unbeachtet. Die Besitz- und Strukturprobleme, die sich aus den ehemals angeblich rund 2.700 Stasi-Objekten ergeben, konnten bis heute nicht restlos geklärt beziehungsweise gelöst werden.

Mittlerweile ist das Viertel wieder eins der Aushängeschilder des Ortsteils. Dennoch herrscht keine vollkommene Zufriedenheit unter den Anwohnern. Der von ihnen gegründete „Förderverein Ober- und Orankesee“ erarbeitete deshalb 2007 ein Konzept zur Umgestaltung der beiden ehemaligen Villenkolonien. Für insgesamt 10 Millionen Euro soll eine Sichtachse zwischen den beiden Seen angelegt, neue Bäume gepflanzt und Naturlehrpfade angelegt werden. Ebenso sollen die Straßen ausgebessert und die Beleuchtung ausgetauscht werden. Rund um die beiden Stehgewässer ist die Anlage von Ateliers geplant. Das ganze Konzept soll bis 2011 umgesetzt werden, das Geld soll dabei größtenteils aus Spenden finanziert werden, eine Unterstützung vom Bezirk ist auf Grund der gehobenen Stellung unwahrscheinlich. Für die konkrete Umsetzung ist sogar ein Wettbewerb zwischen sieben deutschen Universitäten geplant, nicht zuletzt um wiederum Geld für die Planung zu sparen.

Basierend auf dem Artikel Oranke der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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