Flagge von Tschechien

Tschechien

Hauptstadt
Prag
 
Fläche
78.860 km²
 
Bevölkerung
10.209.000
 
pro km²
129 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
29.04.2024
13:31
 
 
+
»
 

Geschichte

PodÄ›brady entstand an einer Furt über die Elbe, über die seit alten Zeiten der Handelsweg von Prag nach Schlesien führte. Die tschechische Ortsbezeichnung kann mit Unter den Furten übersetzt werden. Im 10./11. Jahrhundert gehörte die Gegend zum Hinterland der Burg Libitz. Erstmals schriftlich erwähnt wurde Podiebrad im 12. Jahrhundert.

In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts ließ König PÅ™emysl Otakar II. an der Stelle des heutigen Schlosses eine steinerne Burg errichten, auf der er 1268 Verhandlungen mit dem Herzog Ulrich von Kärnten führte. Um die Burg entwickelte sich eine Marktsiedlung, die durch ihre Lage an dem wichtigen Handelsweg schnell Bedeutung erlangte. Unter König Johann von Luxemburg gelangte Podiebrad an verschiedene Pfandherren, zuletzt an Hynek Žleb von Lichtenburg († 1351), dessen Tochter Elisabeth 1350 mit Boček von Kunstadt († 1373) vermählt wurde. Durch die Heirat gelangte Boček in den Besitz der damaligen Pfandherrschaft Podiebrad. Nachdem er 1363 vom Kaiser Karl IV. Podiebrad als erblichen Besitz erhalten hatte, begründete er den Familienzweig Podiebrad und Kunstadt. Da sich Mitglieder dieser Familie als führende Persönlichkeiten der Hussiten profilierten, versuchten sowohl der Kaiser als auch die Taboriten und die Waisen Podiebrad an sich zu bringen. Georg von Podiebrad verlieh dem Ort die Stadtrechte, die nach Georgs Tod 1472 von seinen Söhnen bestätigt wurden. 1495 mussten die Erben von Heinrich d. J. Podiebrad und die gleichnamige Herrschaft an König Wladislaw II. abtreten, der Podiebrad wiederum mehrmals verpfändete. König Ferdinand I. löste Podiebrad 1542 wieder ein und veranlasste 1548 den Umbau der Burg zu einem Renaissance-Schloss.

Im Dreißigjährigen Krieg plünderten und brandschatzten schwedische und sächsische Truppen die Stadt. Beim Brand 1681 wurden das Rathaus und die meisten Holzhäuser zerstört. Danach wurde verfügt, dass künftig auf dem Stadtplatz nur mehr Ziegelhäuser gebaut werden dürfen. Die Feuerbrände von 1800 und 1832 vernichteten wiederum große Teile der Stadt, die dadurch ihr mittelalterliches Stadtbild verlor. 1835 zählte Podiebrad 2834 Einwohner. Es blieb bis 1839 im Besitz der königlichen Kammer.

1839 wurden Burg und Herrschaft von dem Wiener Bankier Georg Simon von Sina (1783–1856) erworben. Durch Heirat gelangte das Schloss 1884 an die Grafen von Ypsilanti. Letzte Residenten waren Fürstin Chariklia, eine Urenkelin Sinas, und deren Ehemann Phillipp Ernst Hohenlohe-Schillingsfürst.
1921 wurde östlich von Podebrady eine Sendeanlage für Überseetelegrafie im Langwellenbereich errichtet, deren beide je 150 Meter hohe Sendemasten noch heute existieren.

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