Flagge von Tschechien

Tschechien

Hauptstadt
Prag
 
Fläche
78.860 km²
 
Bevölkerung
10.209.000
 
pro km²
129 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
03.05.2024
17:23
 
 
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»
 

Geschichte

Die Burg Pottenstein wurde erstmals 1287 erwähnt. Sie gehörte damals Botho von Bothenstein (Půta z PotÅ¡tejna). Nachdem Protzek (Procek) von Pottenstein 1309 von Peregrin PuÅ¡, einem Prager Patrizier, dem damals die benachbarte Burg Litice gehörte, im Kampf getötet worden war, rächte sich Protzeks Sohn Nikolaus (Mikulás) in Prag mit einem Meuchelmord an Peregrin PuÅ¡. Nikolaus und dessen Helfer Ulrich von Brandeis (OldÅ™ich z Brandysa) wurden zu einer Pilgerreise und zu einer öffentlichen Reue sowie zur Zahlung einer großen Geldbuße verurteilt. Da Nikolaus von Pottenstein ein gefürchteter Räubergeselle war, belagerte der damalige mährische Markgraf Karl 1339 die Burg, die nach neun Wochen erobert und zerstört wurde, wobei Nikolaus in den Trümmern zu Tode gekommen sein soll. Nachdem Karl König von Böhmen geworden war, ließ er die Burg 1355–1359 erneuern.

In dieser Zeit erfolgte auch die erste Nennung des etwa zwei Kilometer unterhalb der Burg gelegenen gleichnamigen Marktortes. 1427 erwarb Puta d. J. von ÄŒastolowitz Pottenstein, das 1432 von den Hussiten erobert wurde. Nach Putas Tod 1434 verwaltete dessen Witwe Anna von Kolditz die Besitzungen und verkaufte sie 1440 an ihren künftigen Ehemann Hynek Kruschina von Lichtenburg. Dessen Sohn Wilhelm Kruschina verkaufte die ererbten Besitzungen 1454 an Georg von Podiebrad. Er und seine Söhne, die Fürsten von Münsterberg, nutzten die Burg Pottenstein auch als ihren Sitz.

1497 ging die Herrschaft Pottenstein, die auch den Marktort Adlerkosteletz und weitere 13 Siedlungen umfasste, in den Besitz des Wilhelm von Pernstein über. Er ließ die Burg im Stil der Renaissance ausbauen. Nach seinem Tod erfolgte 1556 eine Aufteilung der Herrschaft Pottenstein. Die nachfolgenden häufigen Besitzerwechsel wirkten sich negativ aus. Die Burg wurde dem Verfall preisgegeben und 1673 als Ruine bezeichnet. Sie wurde nicht wieder aufgebaut.

Seit 1746 gehörte Pottenstein dem Grafen Johann Ludwig Harbuval de Chamaré, der nach der preußischen Einnahme Schlesiens 1742 von dort emigrierte. Er erwarb sich um die wirtschaftliche Entwicklung Pottensteins große Verdienste. Nachdem er Weber angesiedelt hatte, richtete er 1755 eine Weber- und eine Spinnereischule sowie Leinwandbleichen ein. Später kam eine Seidenfabrik dazu. Das von ihm 1749–1755 errichtete Schloss diente auch als Sitz der herrschaftlichen Verwaltung.

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts gehörte die Herrschaft den Grafen DobÅ™enský von DobÅ™enitz (DobÅ™enský z DobÅ™enic). Vor dem Ersten Weltkrieg machten sie das Schloss zu einem kulturellen Zentrum, das u. a. von Rainer Maria Rilke und Karl Kraus aufgesucht wurde. 1945 wurden die DobÅ™enský von DobÅ™enitz enteignet.

Durch seine malerische Lage sind Pottenstein und seine Umgebung ein beliebtes Ausflugsziel.

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