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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
28.03.2024
23:00
 
 
+
»
 

Geschichte

Archäologische Funde belegen, dass das heutige Stadtgebiet seit der jüngeren Steinzeit besiedelt wurde. Nachdem bereits ab dem 7. Jahrhundert verstärkte Siedlungstätigkeiten durch slawische Stämme zu beobachten waren, entwickelte sich das Gebiet im 10. bis 12. Jahrhundert zu einem zentralen Siedlungs- und Burgkomplex.Gegen Ende des 12. Jahrhunderts kamen im Zuge der feudalen Ostexpansion zahlreiche niederdeutsche Siedler in das Gebiet und legten eigenständige Siedlungen an. Die Kirchen der Stadt zeigen heute noch, wo sich einst die Zentren der einzelnen Siedlungen befunden haben.

Erstmalig 1187 urkundlich erwähnt, verlieh der Pommernherzog Barnim I. im Jahre 1234 Prenzlau das Stadtrecht. Doch schon 1250 musste Pommern im Vertrag von Landin weitere Teile der Uckermark, unter ihnen auch Prenzlau, den brandenburgischen Grafen überlassen.

Ständig wechselnde landesherrliche Machtverhältnisse prägten das Geschehen in der Folgezeit. Erst 1426 fanden die Kämpfe und Auseinandersetzungen eine Ende, als Prenzlau endgültig unter die Herrschaft Brandenburgs geriet. Dennoch erlebte Prenzlau im 13./14. Jahrhundert seine Blütezeit und entwickelte sich zum bedeutendsten Ort der Uckermark.

Sehr zu leiden hatte Prenzlau unter dem Dreißigjährigen Krieg und dessen Folgen. Die gesamte Region wurde stark entvölkert und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit befand sich an einem Tiefpunkt. Erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts stieg die Anzahl der Einwohner durch den Zuzug von Hugenotten wieder. Diesen gelang es durch Einführung neuer Produktionsmethoden viele Gewerbezweige neu zu beleben. Weitere Maßnahmen, wie intensive Stadtbebauung und die Ausweitung der Postwege, sowie ein generelles Erstarken des Handwerks führten zu einer wirtschaftlichen Erholung in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Einen erneuten Rückschlag erlitt die Stadt jedoch durch den Siebenjährigen Krieg. Prenzlau war bereits im 17. Jahrhundert zur Garnisonsstadt erklärt worden und militärische Bauten prägten das Stadtbild immer stärker. Von 1806 bis 1812 hatte Prenzlau unter französischer Besetzung und hohen Kontributionslasten zu leiden.

Mitte bis Ende des 19. Jhr. wanderten einige Prenzlauer nach Australien aus und gründeten dort ein neues Prenzlau (Queensland). Noch heute existiert dieser Ort ca. 100 km westlich von Brisbane.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die 1832 errichtete Synagoge der großen Jüdischen Gemeinde während der Novemberpogroms 1938 geschändet und zerstört wie auch die beiden Jüdischen Friedhöfe am Wasserturm im heutigen Stadtpark, deren zerschlagene Grabsteine als Straßenpflaster verwendet wurden. Der Neue Jüdische Friedhof an der Puschkinstraße 60 wurde nach 1945 wieder hergerichtet. Gegen Ende des Krieges waren in der Berliner Straße zahlreiche Zwangsarbeiter untergebracht, die in rüstungswichtigen Betrieben arbeiten mussten. Im Zweiten Weltkrieg hatte Prenzlau ca. 600 Todesopfer zu beklagen. Schätzungsweise 85 % der Bausubstanz wurden zerstört. Mit dem Wiederaufbau wurde im Jahre 1952 begonnen. Wegen Wohnungsknappheit und geringer Wirtschaftskraft in den Nachkriegsjahren wurden hauptsächlich Plattenbauten errichtet.

Zunächst stand die Agrarindustrie im Mittelpunkt der Wirtschaft. Betriebe wie die Zuckerfabrik, der Milchhof, eine Getreidemühle und eine Brauerei waren wichtige Arbeitgeber. Durch die Gründung des Armaturenwerks Prenzlau (AWP) 1967 wurden mehr als 1000 neue Arbeitsplätze geschaffen und der Betrieb wurde zum größten Arbeitgeber der Stadt.

Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung kam es zu umfassenden Umbrüchen in allen Bereichen. Das Stadtbild wurde durch Sanierung zahlreicher Gebäude und Straßen verändert. Einstige Kasernen wurden zu Verwaltungs- oder Schulgebäuden umfunktioniert. Viele Betriebe mussten schließen, andere reduzieren ihren Personalbestand erheblich.

Basierend auf dem Artikel Prenzlau der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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