Geschichte
Rhäzüns wird 840 als Raezunne erstmals urkundlich erwähnt. Mit Bonaduz bildete Rhäzüns ursprünglich eine Pfarrei mit der St. Georg als Pfarrkirche. 1529–1667 erfolgte schrittweise die Trennung der beiden Gemeinden. Seit der Gründung des Oberen oder Grauen Bundes 1424 bildete Rhäzüns mit den Gemeinden Bonaduz, Ems und Felsberg ein Gericht. Mit der gleichnamigen Herrschaft Rhäzüns kam die Gemeinde nach 1497 an Habsburg, blieb aber Teil der Drei Bünde. Nach dem Wiener Kongress 1819 kam Rhäzüns endgültig zum Kanton Graubünden.
Die heutige Pfarrkirche Nossadunna (Maria Geburt) wurde 1702 mit Beiträgen des Herrn von Rhäzüns, des deutschen Kaisers Leopold I., errichtet. Die Mineralquelle wird seit 1850 gewerbsmässig genutzt und gab dem Mineralwasser Rhäzünser seinen Namen.
Das Schloss Rhäzüns wurde wahrscheinlich von Freiherr Heinrich von Rhäzüns im 13. Jahrhundert erbaut. Im 18. Jahrhundert wurde es als Wohnsitz der habsburgischen Administratoren der Herrschaft Rhäzüns stark umgebaut. 1809 gelangte es mit der Herrschaft an Frankreich, 1819 an den Kanton Graubünden. Das Schloss wurde 1823 an die Gemeinde Rhäzüns verkauft, die es ihrerseits dem letzten habsburgischen Administrator, Arzt und Landrichter Georg Anton Vieli überliess, der auch die Mineralquelle nutzte. Früher war das Schloss auch auf den Mineralwasserflaschen der Marke Rhäzünser abgebildet.
Heute befindet sich das Schloss im Besitz der Firma Ems-Chemie. Christoph Blocher besitzt dort Wohnrecht. Das Schloss ist trotz Bemühungen der Gemeinde bis jetzt nicht öffentlich zugänglich.
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