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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
30.04.2024
00:19
 
 
+
»
 

Riesigk

 • Riswig ist der erste urkundlich festgehaltene Name für die Gemeinde. Der Ort existierte offenbar schon vor der slawischen Besiedlung des Gebietes.
ris = Sumpf, feuchte Stelle im Wald (althochdeutsch)
wi(c)h = Dorf (althochdeutsch)

Wahrscheinlich schon vor dem 10. Jahrhundert existierten hier slawische Siedlungen.

1200 - Erste urkundliche Erwähnung von Alt- und Neu-Riswig.

1337 - Riesigk wird der Pfarrei Wörlitz geschenkt.

1603 - Dieses Gebiet geht an die Dessauer Linie der Fürsten von Anhalt.

1735 - Es werden umfangreiche Deichbauten vorgenommen, da die Gemeinde im Überschwemmungsgebiet der Elbe liegt.

1745 - Eine erste Kirche aus Holz wird errichtet (nur wenige Jahre später wegen Baufälligkeit wieder abgerissen). Die Glocke wird in der Werkstatt von Meister Martin Heintze in Leipzig gegossen.

1789 - Wallwachhaus, Dorfbäckerei und Schule werden errichtet. In die Schule werden die Kinder von Riesigk, Schönitz, Rotehof, Ziegelei und auch Gohrau eingeschult. Erst 1822 erhält Gohrau eine eigene Schule.

1797 - 1800 Von Georg Christoph Hesekiel (1732–1818) wird eine neue Kirche im Baustil der Neugotik unmittelbar am Ortseingang Richtung Wörlitz errichtet. Die Glocke der Vorgänger-Kirche wird wiederverwendet. An speziellen Feierabendziegeln mit eingebrannten Jahresangaben kann man den Baufortschritt erkennen.

Der Ortseingang ist von der unmittelbar an der Straße liegenden, 1800 eingeweihten, neugotischen Kirche geprägt. In der Kirche befindet sich eine Gruft, in der die Gebeine der Schwester des Fürsten Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740–1817), Agnes von Loen, ruhen. Der Kirchgarten ist als Streuobstwiese angelegt, denn es galt auch hier: „Das Schöne mit dem Nützlichen verbinden“.

Nach Norden hin wird der Ort vom alten Hochwasserdeich begrenzt, der den Ort vor den Hochwassern der Elbe schützte. Die ursprüngliche Deichlinie hat sich durch viele Deichdurchbrüche in den vergangenen Jahrhunderten verändert. Eine Kette von Teichen (Grasloch, Schmidt's Teich, der ehemalige Dorfteich, Nickel's Teich, Spanier Kolk, Teich an der Walldurchfahrt) entstand dann an den ausgespülten Stellen. Die Deiche wurden dann um diese Teiche herumgeführt. Unmittelbar hinter dem Hochwasserdeich befindet sich mit dem „Schönitzer See“ ein mehrere Kilometer langer ehemaliger Elbarm (Naturschutzgebiet).

Der Friedhof der Gemeinde befindet sich weit außerhalb des Ortes auf einer Sanddüne aus der letzten Eiszeit, sicher vor den Hochwassern der Elbe, die das ganze Gebiet in historischer Zeit bis Oranienbaum überfluteten. Teile der Sanddüne wurden schon vor langer Zeit als Bausand abgebaut, so dass sich jetzt neben dem erhöht liegenden Friedhof eine Absenkung befindet.

1901 - Die „alte“ Schule (Dorfstr. 12) wird durch eine „neue“ Schule (Dorfstr. 37) mit 2 Klassenräumen und Lehrerwohnung in unmittelbarer Nachbarschaft abgelöst. Diese wurde erst 1964 nach dem Schulneubau in Gohrau geschlossen und danach als Gemeindeverwaltung genutzt.

1907 - Die Dorfstraße wird gepflastert. Vorher war der Weg nur durch einen Knüppeldamm befestigt (Reste befinden sich noch unter dem Straßenpflaster).

1928 - Errichtung des
neuen Walls. Rodung des nun vor den Hochwassern der Elbe sicheren Luches zwischen Riesigk und Rehsen. Das eingeschlagene Eichenholz wurde in die USA als Material für die Herstellung von Bierfässern exportiert. Die gewonnenen Flächen wurden durch intensive Beweidung vom Aufwuchs freigehalten.

1945 - Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges stand Riesigk zuerst unter amerikanischer Besetzung. Im Juli 1945 lösten die russischen Truppen dann die amerikanischen ab.

In den beiden Weltkriegen wurde Riesigk nicht direkt betroffen. Das Denkmal für die Gefallenen unter der Friedenseiche von 1871 am ehemaligen Dorfteich zeigt jedoch:
 • Erster Weltkrieg - 10 Gefallene
 • Zweiter Weltkrieg - 23 Gefallene

1952 - Die Gemeinde wird dem neu gebildetem Kreis Gräfenhainichen im Bezirk Halle zugeordnet (vorher Landkreis Köthen).

1994 - Die Gemeinde wird dem Landkreis Anhalt-Zerbst zugeordnet.

2002 - Riesigk wird vom Hochwasser der Elbe heimgesucht. Dies startete am 12. August mit starken Niederschlägen und erreichte am 18. August seinen Höchststand. Am 19. August brach der Elbdeiches bei Seegrehna. Das Hochwasser drang nun auch von Süden nach Riesigk. Nach einem herbeigeführtem Deichbruch bei Rehsen wird auch das Schönitzer Luch überflutet. Schönitz ist damit unmittelbar vom Hochwasser betroffen.

2007 - Am 1. Juli 2007 wurde die Gemeinde Riesigk aufgrund einer Kreisgebietsreform vom ehemaligen Landkreis Anhalt-Zerbst in den Landkreis Wittenberg eingegliedert. KFZ-Kennzeichen: WB.

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