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Schweiz

Hauptstadt
Bern
 
Fläche
41.285 km²
 
Bevölkerung
7.264.000
 
pro km²
176 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
28.04.2024
08:40
 
 
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Geschichte

Rietheim wurde erstmals am 26. Dezember 1239 urkundlich erwähnt. Graf Heinrich von Küssaberg und Lütold der Ältere von Regensberg besiegelten damals einen Vertrag; als Zeuge trat ein Cuonradus de Rietheim auf. Er gehörte zum Adelsgeschlecht der Freien von Rietheim, die im Dorf einen kleinen Turm besassen. Die letzten Spuren dieses Turms verschwanden im 19. Jahrhundert. 1265 verkaufte das Kloster Reichenau seinen Besitz in der Region Zurzach, wozu auch Rietheim gehörte, an das Bistum Konstanz. Die Bischöfe übten die niedere Gerichtsbarkeit aus; die hohe Gerichtsbarkeit war im Besitz der Grafen von Habsburg-Laufenburg, ab der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts im Besitz der Hauptlinie der Habsburger.

Die Eidgenossen eroberten 1415 den Aargau und beendeten die Landeshoheit der Habsburger. Rietheim gehörte fortan zum Amt Zurzach der Grafschaft Baden, einer Gemeinen Herrschaft. 1529 traten die Einwohner der Kirchgemeinde Zurzach (inkl. Rietheim) zur Reformation über. Nach dem Zweiten Kappelerkrieg von 1531 mussten die Reformierten in der Grafschaft Baden grosse Benachteiligungen hinnehmen. In Rietheim blieb trotzdem eine grosse Mehrheit beim evangelischen Glauben. Der Sieg der reformierten Stände im Zweiten Villmergerkrieg von 1712 brachte dann die Gleichberechtigung der Konfessionen in den Gemeinen Herrschaften.

Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein und riefen die Helvetische Republik aus. Rietheim war nun eine Gemeinde im kurzlebigen Kanton Baden. Seit 1803 gehört sie zum Kanton Aargau. Während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mussten viele verarmte Bewohner ihr Heimatdorf verlassen und auswandern, die Bevölkerungszahl sank um über einen Drittel. Am 1. August 1876 erfolgte die Eröffnung der Eisenbahnlinie Koblenz – Bülach – Winterthur.

Ab 1912 baute die Schweizerische Sodafabrik (heute Solvay) im Rietheimerfeld Salz ab. Durch die Auslaugung des Salzfelsens, der eine Überdeckung von bis zu 320 Metern besitzt und bis unter das Dorfzentrum reicht, entstanden massive Bergschäden. Zahlreiche Häuser wurden beschädigt oder mussten sogar abgebrochen werden. Der Boden im Rietheimerfeld senkte sich um bis zu drei Meter, der dadurch entstandene höhere Grundwasserspiegel verursachte zahlreiche Überschwemmungen. Seit den frühen 1960er Jahren ist die Salzgewinnung eingestellt, die Senkungen sind stellenweise nur noch minimal.

Basierend auf dem Artikel Rietheim AG der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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