Flagge von Slowakei

Slowakei

Hauptstadt
Bratislava
 
Fläche
49.035 km²
 
Bevölkerung
5.401.000
 
pro km²
110 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
01.05.2024
10:14
 
 
+
»
 

Geschichte

Der Ort ist ein alter Siedlungsplatz (Jungsteinzeit, Bronzezeit). Die Gemeinde entwickelte sich aus einer alten Siedlung, die wahrscheinlich bereits im 12. Jahrhundert eine Marktsiedlung war. Um 1150 wurde sie bis ca. 1340 zusammen mit dem gesamten Rimava-Gebiet Eigentum des Erzbischofs von Kalocsa.

Rimavská Sobota wurde erstmals 1268 als Rymoa Zumbota erwähnt. Der ungarische König Karl I. verlieh der Stadt 1335 Stadtrechte. Im Jahre 1387 hielt sich der spätere römisch-deutsche Kaiser Sigismund von Luxemburg in der Stadt auf und verlieh ihr damals ein Stadtwappen: Auf silbernen Schild ein rot bewehrter und bezungter schwarzer Adler. Für die Stadt war das eine große Auszeichnung, da eine Wappenverleihung zu dieser Zeit nicht nur aufwändig, sondern auch mit hohen Kosten verbunden war. Im Jahre 1506 zerstörte eine gewaltige Feuersbrunst die ganze Stadt. Damit sie wieder schnell wiederaufgebaut werden konnte, wurde sie von König Vladislav II. für acht Jahre von allen Steuern befreit. Im Zuge des Wiederaufbaus der Stadt wurde das Straßennetz planmäßig in Form eines Rechtecks angelegt, was sich bis heute nicht geändert hat.

Die schnelle Entwicklung der Stadt nahm mit dem Türkeneinfall 1553 ein jähes Ende. Zum zweiten Mal wurde die Stadt 1596 von den Türken besetzt, bis sie 1686 befreit wurde. 1710 wütete in der Stadt eine schwere Choleraepidemie. Im Jahre 1769 kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen den örtlichen Calvinisten und den Katholiken. Die Calvinisten hatten eine katholische Prozession gestört, da sie den Katholiken vorwarfen, ihre Kirche übernehmen zu wollen. Dies stieß im katholisch geprägten Habsburgerreich auf Empörung, so dass Maria Theresia 1771 die Kirche der Calvinisten abreißen und an deren Stelle eine katholische errichten ließ. Zur Zeit des Josephinismus wurde Rimavská Sobota erstmals Hauptstadt der Gemerer Gespanschaft (1786 – 1790). Von 1850 bis 1922 war sie wieder Hauptstadt der Gespanschaft von Gemer und Kleinhont.

Ende 1918/Januar 1919 fiel die Stadt an die neugegründete Tschechoslowakei.
Durch die Nähe zu Ungarn wird die Region um Rimavská Sobota traditionell von einer bedeutenden ungarischen Minderheit bewohnt. Dies führte im Ersten Wiener Schiedsspruch zur erneuten Zugehörigkeit der Stadt zu Ungarn in den Jahren 1938 bis 1945.

Die Hauptwirtschaftszweige der Stadt sind die Agrarwirtschaft und die Lebensmittelindustrie, aber auch der Tourismus im Slowakischen Erzgebirge gewinnt zunehmend an Bedeutung. Der größte Arbeitgeber der Region ist der Lebensmittelkonzern Tauris, der mit der Privatisierung nach 1989 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde.

Der Ort hat seit 2004 traurige Berühmtheit als Herkunftsort für Bettler im Ausland erlangt. Einige Bewohner, zumeist Roma, werden durch Wucherer und Erpresser über Jahre hinweg dazu gezwungen, in Bayern und Österreich zu betteln. Dabei treten sie als Touristen auf und müssen sämtliche Einnahmen an die Mafia abführen. Die Bettler müssen trotz dreistelliger Beträge, die sie pro Tag einnehmen, unterhalb des Existenzminimums leben.

Basierend auf dem Artikel Rimavská Sobota der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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