Flagge von Belgien

Belgien

Hauptstadt
Brüssel
 
Fläche
30.518 km²
 
Bevölkerung
10.437.000
 
pro km²
342 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
05.05.2024
23:14
 
 
+
»
 

Geschichte

Krinkelt ist der ältere Teil der Doppelortschaft, vermutlich ist es im 8.-9. Jh. gegründet worden. Ab dem 12. Jh. siedelten einige Krinkelter sich in den nahen Wald neu an, vor allem, als Mitte des 14. Jh. die europaweite Pestepidemie auch die Nordeifel erreichte. Durch weitere Rodungen entstand bald ein neues Dorf, das den Namen Rocherath erhielt, wohl in Anlehnung an den Pestheiligen Rochus von Montpellier (†1327). Im Laufe der Jahre wuchsen die beiden "Zwillingsdörfer" bald zu einer Gemeinschaft von heute rund 920 Einwohnern zusammen.

Die Rocherather und Krinkelter mussten der Burg Bütgenbach Frondienste leisten, bis diese 1689 durch französische Truppen zerstört wurde. Als Bewohner des Hofes Büllingen gehörten sie weiterhin der Lehnsherrschaft Sankt Vith, die wiederum Teil des Herzogtums Luxemburg war (das ab 1482 den Habsburgern unterstand, die es ab 1555 von Spanien aus und ab 1713 von Österreich aus regierten) – bis 1794/95. Nach 20-jähriger Zugehörigkeit zu Frankreich (Ourthedepartement) wurde das hiesige Gebiet vom Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeschlagen (Regierung Aachen, Kreis Malmedy), das seinerseits 1871 Teil des deutschen Kaiserreiches wurde.

Nach dem I. Weltkrieg kam Rocherath-Krinkelt durch den Vertrag von Versailles 1920 gemeinsam mit Eupen-Malmedy als Reparation zum Königreich Belgien (Provinz Lüttich). Im II. Weltkrieg wurden die hiesigen Einwohner für über 4 Jahre wieder zu deutschen Staatsbürgern, mit allen Konsequenzen. Ab September 1944 nahmen die belgischen Behörden die Region wieder in Besitz, mussten aber bei Rückkehr der Front vom 18. Dezember 1944 bis zum 31. Januar 1945 (Ardennenoffensive) kurzfristig ausweichen. Es folgte ein hartes Jahrzehnt des Wiederaufbaus, bevor ein Anstieg des Wohlstands, ein starkes Vereinsleben und zweisprachige Ausbildungen die Weltoffenheit der hiesigen Bevölkerung nachhaltig prägten...

Auf lokaler Ebene wird Rocherath-Krinkelt vom Nachbarort Büllingen aus verwaltet - außer in den Jahren 1922-1940 und 1944-1976, als Rocherath mit Krinkelt und Wirtzfeld eine eigene Gemeinde bildete.

Aus kirchlicher Sicht war die hiesige Region seit den Anfängen Teil des Erzbistums Köln. Vor Ort bestand bereits ab dem 9. Jh. die Pfarre Büllingen, die von den Benediktinern der Abtei Stablo-Malmedy betreut wurde. Ab dem 15. Jh. unterhielt sie eigene Pfarrer. Seit 1803 bilden Rocherath und Krinkelt eine eigenständige Pfarre. Pfarrpatron ist der hl. Johannes der Täufer.
Bis 1819 unterstand die neue Pfarre dem Bistum Lüttich, dann kam sie erneut zu Köln für rund 100 Jahre (Dekanat Malmedy ab 1827). Seit 1921 gehört sie wieder zu Lüttich (Dekanat Büllingen seit 1968).

Basierend auf dem Artikel Rocherath der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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