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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
27.04.2024
20:09
 
 
+
»
 

Geschichte

Rötha wurde erstmals im Jahr 1127 urkundlich erwähnt. Da jedoch keine Gründungsurkunde vorliegt, ist die genaue Zeit, in der sich die Stadt gebildet hat, unklar. So war zum Beispiel die Erwähnung vom 31. März 1292, als Rötha zum ersten Mal als Stadt genannt wurde, der Anlass für die 700-Jahrfeier 1992. 1217 wurde der Markgraf Dietrich der Bedrängte samt seiner Länder, darunter auch Rötha, wegen territorialer Streitigkeiten von der Kirche mit dem Bann belegt. Kirchliches Leben war damit vorerst unmöglich. In den darauf folgenden Jahrhunderten wurde die Bevölkerung durch die Pest, den Einfall der Hussiten und die Schwaben dezimiert.

Besitzer der Stadt Rötha im 16. Jahrhundert war Ritter von Pflugk, der jedoch verschuldet war und Rötha verkaufen musste. Zunächst ist die Stadt selbst als Käufer aufgetreten und hat im Jahr 1584 die Verwaltung übernommen. Jedoch konnte die Stadt den Kaufpreis nicht aufbringen, sodass 1592 schließlich Carol von Friesen, der Schlosshauptmann zu Altenburg, einsprang und Rötha für 28400 Gulden erwarb.

In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde ein Großteil der Bevölkerung durch den Dreißigjährigen Krieg und die wiederkehrende Pest ausgelöscht, anschließend forderte auch der Siebenjährige Krieg seine Opfer. Als 1813 die Völkerschlacht bei Leipzig tobte, waren im Schloss zu Rötha der russische Kaiser Alexander I. und der österreichische Kaiser Franz I. einquartiert.

Im Jahr 1839 wurden die Dörfer Theka und Podschütz eingemeindet.

In den 1870er Jahren begann Heinrich Freiherr von Friesen, Rötha zur Gartenstadt umzugestalten – ein Beiname, den sie noch heute trägt. Neben dem traditionellen Weinbau, der mindestens seit dem 15. Jahrhundert in Stadt und Umgebung betrieben wird, etablierte er den Obstanbau in Rötha. Da qualifiziertes Personal für dieses Vorhaben fehlte, gründete er 1875 eine Gärtner-Lehranstalt. Die Ernte wurde Jahr für Jahr umfangreicher und war 1883 schließlich so groß, dass sie die Kapazität des Leipziger Marktes überstieg. In diesem Jahr hat man angefangen, mit dem Überschuss Apfelwein herzustellen und zu diesem Zweck die heutige Großkelterei gegründet.

Vor dem Ersten Weltkrieg begann der technische Fortschritt, sich in der Stadt bemerkbar zu machen. 1913 bekam sie ein Wassernetz – der Wasserturm steht noch heute und ist eines der Wahrzeichen Röthas – und ein Jahr später wurde sie an das Elektrizitätsnetz angeschlossen. Außerdem ging die Gasanstalt und das öffentliche Fernsprechnetz in Betrieb. In Vorbereitung auf den Zweiten Weltkrieg wurden in den benachbarten Städten Böhlen und Espenhain Werke errichtet, für deren Arbeiter auch in Rötha neue Wohnungen entstanden. In den Jahren 1944 und 1945 fielen Teile der Stadt mehreren Bomben zum Opfer. Am 14. April 1945 haben die Bürger Röthas weiße Flaggen gehisst, zwei Tage später zogen die amerikanischen Truppen ein. Im Juli hat schließlich die Rote Armee die Besatzung übernommen.

1952 musste der Ortsteil Geschwitz abgebaut werden, um Raum für den verstärkt durchgeführten Kohletagebau zu schaffen. Im Dezember 1969 wurde das Schloss Rötha unter Protesten abgerissen.

1971 entstand der „VEB Elektrotechnische Werkstätte Rötha“ der 1980 dem Leipziger Werk „VEB Elektroakustik Leipzig“ angegliedert wurde.

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