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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
04.05.2024
00:10
 
 
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Geschichte

Der Ort Rühen wurde bereits 1366 als Rughinghe urkundlich erwähnt. Erst ab 1658 ist Rühen geläufig. Die Bedeutung des Namens ist umstritten. Vermutlich bedeutet der Name „Salweidenstand“. Rühen entstand neben den anderen Siedlungen des Vorsfelder Werders im 12. Jahrhundert als wendisches Rundlingsdorf. Viele wendische Flurnamen und der gut erkennbare Rundling im Süden des Ortes erinnern daran. Jahrhunderte lang gehörte Rühen zum Einzugsbereich des Werder-Hauptortes Vorsfelde, das auch bis in die Nachkriegsjahre des Zweiten Weltkriegs Kirchort war.

Der Drömling spielte für die Rühener Bauern eine große Rolle, zunächst als Holzlieferant und Viehweide. Oft kam es aber vor, dass nach heftigen Niederschlägen das Heu auf den dann überfluteten Moorwiesen schwamm. Daher war auch der Holzeinschlag nur im Winter möglich, wenn das Niedermoor gefroren war. Der Baumbestand wurde parzellenweise abgeholzt, um Brennmaterial zu gewinnen; Weidenzweige wurden als Flechtmaterial für Körbe und Kiepen geerntet. Dadurch wurde der Baumbestand nie älter als rund zehn Jahre. Auch die umliegenden Ortschaften hatten ein Anrecht auf Holzeinschlag im Drömling, was sich noch in Flurbezeichnungen wie „Tiddischer Drömling“ oder „Hoitlinger Drömling“ widerspiegelt.

Ackerbau wurde auf den Niedermoorflächen erst durch die Rimpauschen Moordammkulturen möglich, die in den 1930er Jahren angelegt wurden. Dies geschah hauptsächlich durch den nationalsozialistischen Reichsarbeitsdienst, der auch für den Bau des Mittellandkanals eingesetzt wurde. In Rühen bestand ein Lager des Reichsarbeitsdienstes, das nahe am Kanal lag; eine Baracke dieses Lagers steht noch heute. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Lager als Kinder- bzw. Pflegeheim für Säuglinge und Kleinkinder von ausländischen Zwangsarbeiterinnen genutzt (siehe unter NS-Gedenkstätten unten).

Nahe dem Ortsteil Brechtorf lag bis zum 19. Jahrhundert der Wipperteich. Er war bis zu seiner Trockenlegung 1841 mit 200 Hektar Fläche das größte Gewässer im Lande Braunschweig. Er diente der Fischzucht und dem Betrieb der Wippermühle.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war Rühen bis zur Wende Zollhafen für den Güterverkehr durch die DDR nach Berlin.

Bis zur niedersächsischen Kommunalreform am 1. Juli 1972 gehörte Rühen zum Landkreis Helmstedt.

Nach dem Krieg wuchs die Gemeinde Rühen sehr schnell. Waren es zunächst Flüchtlinge und Vertriebene, die im Norden des Ortes Rühen bauten, so bauten in den 1970er und 1980er Jahren vor allem Mitarbeiter des Volkswagenwerkes Wolfsburg im Ostteil des Ortes. Inzwischen sind auch im Westen Rühens Baugebiete ausgewiesen und bebaut worden. Die Einwohnerzahl stieg von 679 (1939) auf rund 2.955 (30. Juni 2008). Die Einwohnerzahl der Gemeinde Rühen nähert sich 5.000.

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