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Schweiz

Hauptstadt
Bern
 
Fläche
41.285 km²
 
Bevölkerung
7.264.000
 
pro km²
176 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
04.05.2024
00:37
 
 
+
»
 

Geschichte

Die Gegend ist vermutlich im 8. und 9. Jahrhundert besiedelt worden. Der Ortsteil Fägswil wurde 807 in einer Sankt Galler Urkunde zum ersten mal genannt. In einer Urkunde von Kaiser Otto II. (955–983) aus dem Jahre 972 wurde Rüti als Riutun bezeichnet – Riutun ist die frühere Bezeichnung von Roden/Reuten (Roden=Wald in Ackerland umwandeln) und leitete den späteren Namen von Rüti ab. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts wurde das Kloster Rüti durch die Freiherren von Regensberg gegründet. Um das Kloster entstand ein kleinbäuerliches Dorf, dessen Bewohner Ackerbau, Viehwirtschaft, landwirtschaftliche Lohnarbeit und Textilverarbeitung betrieben.

1408 kam Rüti als Teil der Landvogtei Grüningen unter Zürcher Obrigkeit. Das Klostergut ging nach Aufhebung des Klosters im Zuge der Reformation in den Besitz der Stadt Zürich über, die es im Amt Rüti zusammengefasst durch einen Amtmann verwalten liess. 1706 fiel das Amtshaus einem Grossbrand zum Opfer und machte 1710 einem Neubau Platz.

Rüti verfügte ungefähr ab Mitte des 16. Jahrhunderts über eine eigene Schule im Pfarrhaus und ist ein Quartier in der Zürcher Militärorganisation gewesen. Als Grenzwehr entstanden kurz vor Beginn der Villmergerkriege im 17. Jahrhundert Befestigungen. Im Pilgersteg wurde 1866 der erste katholische Gottesdienst im Zürcher Oberland nach der Reformation gefeiert. In Tann ZH, in der Gemeinde Dürnten, steht seit 1879 die katholische Pfarrkirche der 1963 bis 1964 geschaffenen katholischen Kirchgemeinde Rüti.

Das Dorf nahm erst mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert einen wirtschaftlichen Aufschwung. 1847 entstand die Webereimaschinenfabrik Caspar Honegger in der Joweid, die spätere Maschinenfabrik Rüti AG mit weltweiten Beziehungen, später Teil des G+F Konzerns, Sulzer Textil und seit 2001 im Besitz der italienischen Promatech. 1833 erhielt Rüti Anschluss an das kantonale Strassennetz und 1859 an die Bahnlinie Zürich–Uster–Rapperswil. Letztere wurde 1932 elektrifiziert und wird seit 1990 von der S-Bahn Zürich befahren. 1873 eröffnete die Nagelfabrik Hess Pilgersteg, 1886 die Federnfabrik Baumann & Cie (Heute: Baumann Federn AG) und 1895 die Zentralheizungen Johann Müller AG. Die Gemeindewerke begannen 1897 ihre Tätigkeit, die Post im Jahre 1911.

Das regionale Einkaufszentrum Bandwies besteht seit den 1970er-Jahren. Die Einwohnerzahl erreichte 1971/1972 das erste mal die Grenze von 10'000. Das 1875 eröffnete Krankenhaus, später Kreisspital, ist im Jahre 2000 aus finanziellen und politischen Gründen geschlossen worden. Heute befindet sich in den Gebäuden das Rekrutierungszentrum der Armee und Zivilschutz für die Kantone Zürich, Schaffhausen und Thurgau. Auf kulturellem Gebiet entstanden in Rüti neben einer Vielzahl von Vereinen, ein Ortsmuseum, eine Lesegesellschaft mit Gemeindebibliothek und eine Antiquarische Gesellschaft. Die Gemeinde hat eine reformierte Kirche. Katholiken besuchen die Kirche in Tann.
Im Jahre 2007 wird das 1200 Jahr Jubiläum mit verschiedenen Anlässen und Festen gefeiert.Rüti hat über 10'000 Einwohner und ist somit eine Stadt, auch wenn das Leben in Rüti eher dörflich ist und das Stadtrecht nie erworben wurde. Der Ausländeranteil liegt bei über 20 Prozent.

Basierend auf dem Artikel Rüti ZH der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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