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Österreich

Hauptstadt
Wien
 
Fläche
83.859 km²
 
Bevölkerung
8.205.000
 
pro km²
98 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
29.04.2024
19:04
 
 
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Geschichte

Schärding ist 804 zum ersten Mal urkundlich als Passauer Wirtschaftshof Scardinga erwähnt. Seit dem 10. Jahrhundert wurde der Ort zum Zentrum der Grafschaft der Grafen von Formbach-Neuburg. Die geographisch günstige Lage des Burgfelsens in unmittelbarer Nähe des Inn wurde schon früh zur Anlage einer Befestigung genützt. Ab 1160 gehörte es zur Herrschaft der Grafen von Andechs, ab 1248 der Wittelsbacher. Begünstigt durch die Lage am Inn entwickelte sich Schärding zu einem Handelszentrum, besonders für Salz, Holz, Erze, Wein, Seide, Glas, Getreide, Tuchwaren und Vieh. Ende des 13. Jahrhunderts wurde dem Ort das Marktrecht verliehen. Nach häufigem Besitzerwechsel im 14. Jahrhundert wurde Schärding erstmals am 20. Jänner 1316 (durch die Wittelsbacher) und endgültig am 24. September 1364 (durch Rudolf IV. von Habsburg) zur Stadt erhoben. 1369 beendete der Frieden von Schärding den Streit zwischen Bayern und Österreich um Tirol, das an Habsburg verpfändete Schärding selbst fiel an Bayern zurück.

Von 1429 bis 1436 wurden die Befestigungsanlagen der Stadt durch Herzog Ludwig den Gebarteten ausgebaut (unter anderem wurden das äußere Burgtor, der Stadtgraben sowie Linzer Tor, Passauer Tor und Wassertor im Zuge dieser Baumaßnahmen errichtet). Während des Dreißigjährigen Krieges - speziell in den Jahren 1628, 1634, 1645, 1647 sowie 1651 - wüteten Pestepidemien in der Stadt.

Im Friedensvertrag von Teschen (1779) wurde das bis dahin bayrische Innviertel und damit auch Schärding den Habsburgern zugesprochen. Nachdem im Verlauf der Napoleonischen Kriege (im Zuge derer die Stadt 1806 niedergebrannt worden war) das Innviertel 1810 mit dem Pariser Frieden wieder zu Bayern zurückkehrte, kam die Stadt nach dem Wiener Kongress 1816 wieder in den Habsburger Einflussbereich und lag damit plötzlich am Rand des Staates; die alten Handelsverbindungen waren durch eine Zollgrenze abgeschnitten. Schon nach der ersten Angliederung an die habsburgischen Länder (1779) war der Salzhandel zum Erliegen gekommen, da Österreich das Salz aus dem Salzkammergut bezog und überdies der Salzhandel ein staatliches Monopol war. Hinzu kam, dass mit Errichtung der Eisenbahnen der Inn seine Bedeutung als Verkehrsweg verlor. Die damit einhergehende wirtschaftliche Stagnation ist der Grund dafür, dass Schärding heute ein nahezu komplett erhaltenes historisches Stadtbild in der typischen Inn-Salzach-Architektur aufweist.

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