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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
28.04.2024
22:28
 
 
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Geschichte

Im Jahr 936 wird Frohse erstmals urkundlich erwähnt und ist somit der älteste Teil der heutigen Stadt Schönebeck.
Auf Grund einer Überschwemmung änderte sich 1020 der Flusslauf der Elbe und führt seit dem in seinem heutigen
Flussbett auch an Schönebeck vorbei. 150 Jahre später (1170) wurde „Elmen“ („Siedlung am Ulmenbach“) erstmals in einer Schenkungsurkunde des Magdeburger Erzbischofs Wichmann (1152–1192) erwähnt. Bei Schriftstücken früherer Zeit soll es sich um Fälschungen handeln. Erst 1223 wurde Schönebeck mit seinem ursprünglichen Namen „Sconebeke“ (vielleicht „Siedlung am schmalen Bach“, vielleicht aber auch altsächsisch „Sciene Beke“, ausgesprochen „Scoine Beke“ = „Schöner Bach“ od. „Schönbach“) erstmals urkundlich erwähnt. 1470 trat die „Groß Salzer Willkür“ in Kraft, 1490 dann die „Schönebecker Willkür“. Im Jahr 1582 wurde diese dann novelliert.

Das Stadtarchiv Schönebeck verfügt über die in Sachsen-Anhalt umfangreichsten Aktenbestände aus der Zeit der Hexenprozesse. Zwischen 1576 und 1664 lassen sich auf diese Weise über 30 Hinrichtungen belegen. Insbesondere in den Jahren 1619 und 1655 häuften sich die Verurteilungen wegen angeblicher magischer Kräfte. Die Opfer aus Schönebeck und Groß Salze wie die „Schnittegallische“ (1576) oder die „Heringsche“ (1660) fanden vielfach auf dem Scheiterhaufen den Tod. Lediglich bei Anna Körbitz und Lene Jahn beschränkte sich die weltliche Gerichtsbarkeit 1632 darauf, sie des Landes zu verweisen. Dem ebenfalls Beschuldigten Andreas Böttcher gelang 1655 die Flucht. Trotz der guten Quellenlage bleibt die genaue Todesursache in vielen Fällen aber bis heute unklar.

1680 gingen die drei Städte Groß Salze, Frohse und Schönebeck an das brandenburg-preußische Herzogtum Magdeburg und lagen im Holzkreis. Von den drei Städten war nur Groß Salze als sogenannte Immediatstadt der Regierung des Herzogtums direkt unterstellt, Schönebeck und Frohse blieben weiterhin Mediatstädte. Eine der ersten Dampfmaschinen wurde 1792 am Soleturm in Alt Salze zur Soleförderung errichtet.

Am 21. Oktober 1806 geriet Schönebeck unter französische Besetzung. Am 29. Juni 1839 verkehrte die erste Eisenbahn
zwischen Magdeburg und Schönebeck. 1894 wurden die damals noch selbständige Stadt Groß Salze mit dem Ort Elmen zur Stadt zusammengelegt. Sie hieß zunächst weiter Groß Salze, wurde aber 1926 in Bad Salzelmen umbenannt.
Am 30. November 1912 wurde die Straßenbrücke über die Elbe eingeweiht. Elbenau und Grünewalde, die ostseits der Elbe liegen, wurden am 1. April 1913 (als Voraussetzung für die Genehmigung zum Bau der Elbbrücke) von Schönebeck eingemeindet. Am 1. Februar 1932 vereinigten sich das 1926 umbenannte Bad Salzelmen (ehemals „Groß Salze“), Frohse und Schönebeck zu „Schönebeck-Bad Salzelmen“. Die drei Städte traten gleichberechtigt auf, wobei im Laufe der Zeit nur noch von „Schönebeck (Elbe)“ gesprochen wurde.

In der von NSDAP und SA organisierten Reichspogromnacht am 9./10. November 1938 wurden die Synagoge (heute: Schalom-Haus), das Kaufhaus Conitzer in der Salzer Straße und zahlreiche kleinere Geschäfte und Wohnungen verwüstet und 10 Juden ins KZ Buchenwald deportiert. Bis zum Ende des 2. Weltkrieges wurden 43 Schönebecker Juden ermordet.

Vom 19. März 1943 bis zur Befreiung Schönebecks durch amerikanische Truppen am 11. April 1945 bestand das Konzentrationslager Julius oder Schönebeck I an der Barbyer Straße. Das Lager war ein Außenlager des KZ Buchenwald. Die etwa 1500 bis 1800 Häftlinge mussten im Junkers-Werk in der Rüstungsproduktion arbeiten. Das Schicksal der letzten Häftlinge ist nicht vollständig geklärt. Vor dem Einmarsch der Amerikaner wurden am 11. April 1945 1536 Häftlinge auf einen Todesmarsch nach Sachsenhausen und dann weiter nach Schwerin geschickt. Bei der Elbüberquerung bei Barby sollen etwa 300 Häftlingen die Flucht gelungen sein. Nur noch 300 bis 400 Häftlinge wurden in der Nähe von Schwerin befreit. In Schönebeck gab es außerdem ein nur mehrere Wochen im Frühjahr 1945 bei der "Narag" bestehendes Außenlager des KZ Buchenwald für 400 Häftlinge, die elektronische Bauteile für die V2-Waffen fertigen mussten.
Das Außenlager Julius und das Arbeitslager wurden nach 1945 das „Lager Ost“ und „Lager West“ und dienten zur Aufnahme der Vertrieben aus den ehemaligen deutschen Gebieten.Im Laufe der Jahre durchliefen ca. 35000 Menschen das Lager.Es wird geschätzt das ca. 17000 in der Region Schönebeck blieben.Verschiedene Transporte kamen aus den Böhmischen Gebiet auf der Elbe mit Lastkähnen (Zillen) in das Lager als Antifa Transporte welche von der KPD organisiert wurden.

Am 1. Februar 1946 wurde Schönebeck aus dem Kreis Calbe (Saale) herausgelöst und zur kreisfreien Stadt erklärt.
Diesen Titel hielt die Stadt nur vier Jahre, da am 1. Juli 1950 der Kreis Schönebeck mit der Kreisstadt Schönebeck (Elbe) neu gebildet wurde. Am 13. April 2005 erhielt der Stadtteil Bad Salzelmen endgültig den Status des Heilbades.

Der Landkreis Schönebeck wurde im Zuge der Kreisgebietsreform am 1. Juli 2007 aufgelöst. Der neue Landkreis, bestehend aus den ehemaligen Landkreisen Schönebeck, Bernburg und Aschersleben-Staßfurt, trägt den Namen Salzlandkreis. Aufgrund einer umstrittenden Landtagsentscheidung hat Schönebeck seinen Status als Kreisstadt verloren. Neuer Kreissitz ist Bernburg.

Basierend auf dem Artikel Schönebeck (Elbe) der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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