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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
18.04.2024
23:07
 
 
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Geschichte

Erste Hinweise auf den Ort Schwarze Pumpe findet man in der 1852 erschienenen Chronik der Stadt Hoyerswerda. Darin wird ein in einer Viertelstunde Entfernung vom Dorf Terpe befindlicher Gasthof „Zur Schwarzen Pumpe“ erwähnt. In einer Landkarte vom Kreis Spremberg, die 1880 erschien, ist für den heutigen Ort Schwarze Pumpe außer dem erwähnten Gasthof „Zur Schwarzen Pumpe“, einem Chauseehaus und zwei Ziegeleien fast keinerlei Bebauung erkennbar.

Über die namentliche Herkunft des Gasthofes „Zur schwarzen Pumpe“, auch Namensgeber des heutigen Ortsteiles, gibt es verschiedene Überlieferungen und Legenden, die auf die Zeit des Dreißigjährigen Krieg zurückgehen. Eine Legende besagt, dass Friedrich Wilhelm, Kurfürst von Preußen beim Gasthof eine Pferdetränke errichten ließ. Zum Schutz vor feindlichen Söldnerhorden wurde die Pumpe des Gasthofes schwarz angestrichen, das damalige Symbol für die Pest. Mit dieser List erhoffte man sich, die feindlichen Truppen auf Distanz halten zu können.

Eine andere Legende besagt, dass niemand Geringeres als Wallenstein im Jahre 1626 hier vorbeizog, als die Pest tatsächlich im nahegelegenen Spremberg wütete und die Pumpe im Gasthof deshalb schwarz angestrichen wurde. Da die Chaussee von Spremberg in Richtung Hoyerswerda direkt durch das Gehöft des Gasthofes verlief, war dieser ein zentraler Anlaufpunkt und Raststation. Auch August der Starke soll bei seinen Fahrten zwischen seinen Residenzen in Sachsen und Polen mehrmals hier eingekehrt sein.

Durch die zunehmende Industrialisierung und aufkommende Bergbautätigkeit in der Region wurden – ausgehend vom Gasthof – nach und nach weitere Siedlungsbauten rechts und links der Chaussee errichtet. So entstand in der damaligen Gemeinde Terpe eine neue Siedlung, die „Kolonie Pumpe“ genannt wurde. Im 1878 erschienenen Adressbuch der Stadt
Spremberg ist diese Siedlung noch nicht separat aufgeführt, sondern lediglich unter „Terpe mit der schwarzen Pumpe“ zu finden. 113 von 598 Einwohnern der Gemeinde Terpe lebten laut diesem Verzeichnis in der Kolonie Pumpe. Ab 1908 konnten Kinder der Kolonie, die bis dahin noch in der Gemeinde Terpe eingeschult wurden, eine Schule in der eigenen Siedlung besuchen. 1918 wurden erste Telefonanschlüsse gelegt. Im Jahre 1916 (andere Quellen zufolge 1920/22) brannte der namensgebende Gasthof ab und wurde später unweit dieser Stelle neuerrichtet. In der Folgezeit wurden weitere Wohn- und Geschäftsbauten errichtet, und die Kolonie weitete sich entlang der Chaussee Spremberg–Hoyerswerda beträchtlich aus. Hauptarbeitgeber war zu dieser Zeit die Braunkohlengrube „Brigitta“ in Spreetal unweit der Kolonie Schwarze Pumpe.
Mitte der dreißiger Jahre gab es bereits 111 Häuser. Die Einwohnerzahl war Anfang 1937 auf 623 angewachsen.
Auf Grund des zunehmenden Verkehrsaufkommens wurde die Chaussee zur Reichsstraße hochgestuft. Auf Anordnung des Regierungspräsidenten in Frankfurt/Oder war die Straßenbebauung einzustellen. Eine weitere Bebauung fand danach auf der Fläche westlich der Reichsstraße, der heutigen Ringstraße, statt.
In der Zeit des Nationalsozialismus regte sich Widerstand gegen das Regime. Drei Einwohner des Ortsteils Brigittenhof hatten Flugblätter verteilt, wurden aber entdeckt und 1935 zu hohen Zuchthausstrafen verurteilt. Einer von ihnen, Fritz Schulz, wurde 1945 im Zuchthaus Brandenburg-Görden ermordet. Nach ihm ist eine Straße benannt.

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