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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
03.05.2024
18:36
 
 
+
»
 

Geschichte

Im Jahr 962 wird Schwerte erstmals von Engelbert, Abt der Abtei Werden als "Suerte" erwähnt. 1096 wird die Bauernschaft Ergste als "Argeste" in einer Urkunde genannt. Die ältesten Zeugnisse über den Reichshof Westhofen stammen aus dem Jahr 1248.

1243 fällt Schwerte an die Grafschaft Mark. 120 Jahre später werden erstmals ein Richter und ein Bürgermeister in Schwerte erwähnt. Graf Dietrich I. von der Mark gewährt Schwerte 1391 das Münzrecht, 1397 das volle Stadtrecht. Das Privileg zur Erweiterung der Befestigungsgräben und zur Erhebung von Wegegeld an den Stadttoren folgt 1406.

1419 tritt die Stadt dem Hansebund bei.

1565 wird das Schwerter Schichtwesen erstmals beurkundet, eine Art organisierte Nachbarschaftshilfe für jeweils einen abgegrenzten Bereich innerhalb der Stadt. Den einzelnen Schichten standen Schichtmeister vor, die über ihre Arbeit Rechenschaft ablegten in den Schichtbüchern. Das älteste zu Beginn des 21. Jahrhundertss erhaltene Schichtbuch (Schicht 8) stammt aus dem Jahr 1715.

Nach dem Tod des letzten Grafen von der Mark fällt Schwerte 1609 an das Kurfürstentum Brandenburg, das später im Königreich Preußen aufgeht.

Die Leineweberzunft bildet sich 1652. Ihr gehören zu dieser Zeit 68 Meister an, die dieses Handwerk vor Ort ausüben.

1701 erlässt die Stadt eine eigene Schulordnung.

Dr. Friedrich Bährens führt 1799 die erste Pockenschutzimpfung in Schwerte durch.

Wegen Brandgefahr verbietet Schwerte 1818, Häuser mit Stroh- und Schindeldächern zu errichten.

Der Chemiker Friedrich Theodor Fleitmann errichtet 1869 eine Nickelhütte, in der 1871 die ersten reichsdeutschen Nickelmünzen geprägt werden. 1877 erfindet Fleitmann ein Verfahren, Nickel zu verformen und zu schweißen. Die Schwerter Nickelhütte bleibt bis zum Ersten Weltkrieg die modernste ihrer Art. Sie wird 1902 in VDN umbenannt.

Am 3. und 4. April 1920 wird die Stadt beim Kapp-Putsch von Kommunisten besetzt.

1929 wird der Landkreis Hörde aufgelöst, die Stadt Schwerte und das Amt Westhofen gehen an den Kreis Iserlohn über.

Die nationalsozialistische Machtübernahme 1933 wird in Schwerte mit einem Fackelzug gefeiert. Als Adolf Hitler vier Jahre später auf der Durchreise kurz in Schwerte Station macht, wird er von der Bevölkerung frenetisch gefeiert. In der Reichspogromnacht am 9. November 1938 wird die Synagoge verwüstet.
Im Juni 1940 fallen die ersten Bomben auf Schwerte, der Bahnhof ist eines der Hauptangriffsziele des britischen Bomber Command im Ruhrgebiet.
Die Bombardierung und Zerstörung der Staumauer der Möhnetalsperre durch britische Bomber im Jahr 1943 fordert mehr als 1.600 Todesopfer, als sich eine gewaltige Flutwelle durch das Ruhrtal ergießt und ein bislang nicht wieder erreichtes Jahrhunderthochwasser auslöst.
Am 31. Mai 1944 folgt der schwerste Luftangriff auf Schwerte, als US-amerikanische Bomber den Verschiebebahnhof attackieren. Über 217 Menschen finden dabei den Tod.

Im 1922 in Schwerte-Ost eingerichteten Eisenbahnausbesserungswerk wird 1944 eine Außenstelle des Konzentrationslagers Buchenwald eingerichtet.
Am 12. April 1945 erobern US-amerikanische Truppen die Stadt Schwerte, Anfang Juni desselben Jahres übernehmen die Engländer die Militärregierung.

Im Zuge der kommunalen Neuordnung von 1975 kommt es zu Eingemeindungen, Schwerte wird außerdem aus dem Kreis Iserlohn ausgegliedert und dem Kreis Unna zugeschlagen.

Das erste erfolgreiche Bürgerbegehren im Land Nordrhein-Westfalen wendet sich gegen die von der Stadt 1993 beschlossene Schließung des Elsebades. Es ebnet 1994 den Weg zur Wiedereröffnung des Bades als Bürgerbad Elsetal (1998).

1997 feiert Schwerte sein 600-jähriges Stadtjubiläum. Sechs Jahre später ist die Stadt (wieder) Mitglied der Westfälischen Hanse.

Am 11. Juni 2006 scheitert der erste Bürgerentscheid in der Geschichte der Stadt Schwerte über den Erhalt des Freizeit-Allwetterbades (FAB) mit allen seinen Wasserflächen an zu geringer Wahlbeteiligung.

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