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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
30.04.2024
23:37
 
 
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»
 

Geschichte

Die erstmalige Erwähnung fand Seedorf im Jahre 786 in einer Urkunde des Grafen Gerolds, in der auch Dunningen seine erstmalige Ernennung fand. Dabei ist das Gebiet um Seedorf früher besiedelt wurden. So gehen die ältesten Siedlungsspuren auf die Überreste römischer Gutshöfe und die der römischen Straße zwischen dem Kastell Waldmössingen und Arae Flaviae(Rottweil) zurück. Eine Ortgründung hat wahrscheinlich im siebten Jahrhundert, lange Zeit nachdem die Alemannen das Land übernommen hatten, stattgefunden, worauf die Endung des Namens „Dorf“ deutet. Man geht davon aus, dass der Ort früher weiter östlich lag, auf dem Flurgebiet Altdorf, da dort Steinplattengräber und eine Goldmünze gefunden wurden. Seinen Namen verdankt das Dorf zwei mittlerweile trockengelegten Karstseen.

Es folgte wie bereits erwähnt die Erstnennung Seedorfs im Jahre 786 und nur elf Jahre später, im Jahr 797 bestätigte die Erbin des Grafen Gerolds, die Klosterfrau Ata, die Schenkung Seedorfs an St. Gallen. Kaiser Heinrich II. gründete seiner Zeit das Bistum Bamberg und stiftete um es zu erhalten 1007 unter anderem auch den Ort Seedorf. Es ist auch bewiesen, dass Seedorf zu diesem Zeitpunkt einen edelfreien Ortsadel besaß, die Herren von Seedorf bauten damals eine stattliche Wasserburg, die später abgetragen wurde.

In der Folgezeit gingen die bambergischen Besitzrechte allmählich auf den regionalen Adel und die Rottweiler Patrizier über, ehe es im 14. Jahrhundert zum Haus Zimmern gekommen war. Unter der Herrschaft der Herren von Zimmern besaß das Wasserschloss die Funktion als Zweitwohnsitz der Herren, als Witwenwohnsitz und vorübergehend auch als Regierungssitz der sogenannten „Herrschaft vor Wald“. Seit 1432 hatte Seedorf seine eigene Ortsgeistliche, in Folge einer Stiftung einer Kaplanei für eine Schlosskapelle.

Im Jahr 1525 ereignete sich der Bauernkrieg, in dem sich die Seedorfer als Aufrührer hervortaten. 70 Jahre später, 1595, wurde der Ort an die Reichsstadt Rottweil verkauft, weil der Zimmernsche Mannesstamm ausgestorben war. Weitere 100 Jahre später wurde die Agatha- Kapelle gebaut, die noch heute erhalten ist. Im 17. und 18. Jahrhundert hatte Seedorf einige Krisen zu überwinden, unter den das Dorf schwer litt. Dazu zählen der Dreißigjährige Krieg, sowie die Erbfolge-, Raub- und Revolutionskriege. Als Folge der napeleonischen Umwälzungen fiel Seedorf 1803 mit Rottweil an Württemberg, im Jahr 1844 wurde die heutige Pfarrkirche erbaut.

Bisher war der Ort durch die Landwirtschaft geprägt, doch im 19. Jahrhundert bekam das bäuerliche Seedorf eine starke Umwandlung zu spüren. Auslöser hierfür war die Aufhebung der Leibeigenschaft, auf die die Auflösung des „Zehnten“ folgte. Webereien und Strohflechtereien brachten zusätzliche Arbeitsplätze in den Ort, schlussendlich fand die Bevölkerung Arbeit in den aufstrebenden Fabriken in Oberndorf, Schramberg und Rottweil. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts konnte Seedorf mit fließendem Wasser und elektrischem Strom versorgt werden und seit 1945 veränderte sich die Lebensqualität durch die Verbreitung des Autos und der asphaltierten Straßen. Fortan veränderte sich das Ortsbild völlig, im Südosten entstand eine Neubaugebiet. Durch die Verwaltungsreform in Baden- Württemberg in 1974 wurde Seedorf zu einem Ortsteil der Gemeinde Dunningen. Ende des 20. Jahrhunderts entstanden zwischen Seedorf und Waldmössingen, sowie zwischen Seedorf und Dunningen zwei Gewerbegebiete, die zusätzliche Arbeitsplätze in die Region. Heute leben im Dunninger Ortsteil etwa 2.000 Menschen und die Landwirtschaft zieht sich immer weiter aus dem Ort zurück.

Basierend auf dem Artikel Seedorf (Dunningen) der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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