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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
18.04.2024
08:30
 
 
+
»
 

Geschichte

Bedeutende Grabfunde in der Umgebung, in Körchow, Pritzier und auf Setziner Gebiet, weisen auf den Siedlungsraum der germanischen Stämme der Langobarden und Goten seit der Bronzezeit hin. Nach der Völkerwanderung, während der ein erheblicher Teil der hier ansässigen Germanen wegen vermuteter Klimaverschlechterungen nach Süden zog, drangen nach und nach östliche Stämme in den ausgedünnten Raum Mecklenburgs ein, wobei sie Sprache, Religion und Schrift der Einheimischen annahmen. Die Slawentheorie ist umstritten, es kann sich ebenso um ostgermanische Stämme gehandelt haben. Letztlich werden erst anthropologische Untersuchungen oder genetische Vergleiche darüber Aufschluss geben können. Aufzeichnungen lassen vermuten, dass sich vom 7. bis ins 10. Jahrhundert eine Slawenburg in der Gemarkung befunden hat, von der heute nur noch ein Wall zeugt. In der Gegend entstanden einst einige Glashütten sowie Güter mit Herrenhäusern in Setzin und Grünhof. Das Grünhofer Herrenhaus ließen die DDR-Behörden abreißen, weil man vom oberen Stockwerk in die Schießbahn des nahen Truppenübungsplatzes der Nationalen Volksarmee Einblick hatte. Auf dem Gut Setzin lebte bis 1901 Heino von Döring mit Familie. Er war Kammerherr beim Großherzog von Mecklenburg. Max Schinckel wurde der Folgeeigentümer. Er war einer der Gründer der Deutschen Bank und wurde wegen seiner Verdienste noch 1917 von Kaiser Wilhelm II. geadelt. Von 1933 bis 1945 gehörte das Gut dem „Margarinekönig“ Johannes Rau. Am 3. Mai 1945 wurde es von amerikanischen Truppen besetzt und geplündert. Nach Abzug der Amerikaner besetzten die Russen das Gut. Kurze Zeit später flüchteten der Verwalter von Blücher und die meisten Arbeiter des Gutes in den Westen. Durch die sogenannte Bodenreform wurden die wirtschaftlichen Strukturen zerschlagen und das Land erhielten Flüchtlinge und Vertriebene aus Ostdeutschland. Zunächst gab es für die „Neusiedler“ auf dem Hof eine Maschinenausleihstation für Traktoren und Landmaschinen. Später befanden sich auf dem Hof des Setziner Gutes bis zur Wende ein KfL-Ersatzteillager und Werkstätten. Auch wurden hier Lehrlinge aus den sozialistischen Staaten untergebracht und ausgebildet. Die neogotische Fassade des Setziner Herrenhauses wurde 1959 abgerissen. Das ortsbildprägende Ensemble des Gutshofes steht unter Denkmalschutz und ist in seiner geschlossenen Erhaltung einmalig im Landkreis Ludwigslust. Durch die 2002 erfolgte Privatisierung wurde eine Rekonstruktion des Herrenhauses möglich. Die Gemeinde ist von je her land- und forstwirtschaftlich geprägt. Erst zu Anfang des 20. Jahrhunderts begann die Besiedlung des heutigen Ortsteils Ruhetal, Wohngebäude in Setzin wurden erst 1939-41 errichtet.

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