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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
22.01.2025
19:58
 
 
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Geschichte

Sielsdorf wird 898 als Selstena erstmals urkundlich erwähnt (siehe dazu Gleuel).

Schon im frühen Mittelalter wird in Urkunden der Jahre 1267 und 1324 eine der vom Gleueler Bach angetriebenen Mühlen im Raum Hürth erwähnt. Wie zur damaligen Zeit üblich, wurden die Mühlen von Pächtern bewirtschaftet. Eigentümer der Sielsdorfer Mühle, war das Stift St. Pantaleon (Köln). So werden später im 16. und 17. Jahrhundert im Lagebuch der Gleueler Pfarrei einige der Müller namentlich angeführt. Eine Elisabeth Nissen, Ehefrau des Müllers Hermann Bachem, war höchstwahrscheinlich identisch mit der nach grausamen Folterungen im Jahr 1637 als Hexe in Gleuel verbrannten Person. In der napoleonischen Zeit wurde die Mühle mit Ihrem Besitz von 19 Morgen Land im Jahr 1802 säkularisiert.

Es gab in dieser Zeit noch zwei weitere große Hofgüter in der Nachbarschaft der Mühle in Sielsdorf. Es waren dies der dem Stift St. Aposteln (Köln) gehörige und noch heute bestehende Hubertushof mit damals 200 Morgen Ackerland und der schon im 19. Jahrhundert aufgegebene Reuschhalfenhof mit 170 Morgen Land. Dieser gehörte zum Kölner Domkapitel.

Um 1835 beginnt in Sielsdorf die Industriegeschichte der heutigen Stadt Hürth. Die selbsternannten „Fabrikanten“ Peter Jüssen und Jakob Sons erwerben die alte Wassermühle und wandeln die bisherige Mahlmühle zu einer Papierfabrik um, in der sie grobes Packpapier herstellen. Die offenbar nicht florierenden Geschäfte der kleinen Fabrik zwingen allerdings nach wenigen Jahren zur Aufgabe. 1855 wird dieser Betrieb von Johann Classen-Kappelmann, einem Kölner Unternehmer, erworben. Er installiert einen modernen gasgefeuerten Dampfkessel, ersetzt mit diesem die Wasserkraft und macht somit auf dem Gebiet der Bürgermeisterei Hürth den ersten Schritt ins Industriezeitalter. Heute ist das Fabrikgebäude in eine Wohnanlage umgebaut. In dieser Wohnanlage herrschen heute noch eigene Gesetze. So wurde dort 2004 die Mittagsruhe abgeschafft, was den Kindern des Dorfes paradiesische "Austobmöglichkeiten" bietet.

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