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Schweiz

Hauptstadt
Bern
 
Fläche
41.285 km²
 
Bevölkerung
7.264.000
 
pro km²
176 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
06.05.2024
12:28
 
 
+
»
 

Geschichte

Sins wurde erstmals 1230 urkundlich erwähnt, Alikon bereits 893 (Alahinchova), Reussegg um 1130 (Riusecca), Aettenschwil im Jahr 1179 (Agetiswilare) und Fenkrieden um 1300 (Venchrieden). Um 1230 gründeten die Habsburger das Städtchen Meienberg (Meienberch). Dieses befestigte Städtchen wurde 1386 im Zuge der Schlacht bei Sempach von den Eidgenossen geplündert und niedergebrannt. Meienberg konnte sich aufgrund der fehlenden wirtschaftlichen Basis nie mehr von diesem Schlag erholen und sank zu einem Weiler herab, blieb aber Gerichtsort. Das wirtschaftliche und politische Zentrum der Gemeinde verlagerte sich daraufhin nach Sins.

1415 eroberte die Stadt Luzern das Amt Meienberg, musste es aber 1425 an den gemeinsamen Besitz der Eidgenossen zurückgeben. Aus den eroberten Gebieten wurden die Freien Ämter gebildet, eine Gemeine Herrschaft. Sins gehörte zusammen mit Auw, Beinwil (ohne Winterschwil), Abtwil, Oberrüti und Dietwil zum Amt Meienberg. Das Gebiet der heutigen Gemeinde (mit Ausnahme von Meienberg) gehörte im Mittelalter den Herren von Reussegg, die dort einen kleinen Wohnturm besassen. Im 15. Jahrhundert ging das Lehen und somit die niedere Gerichtsbarkeit an Luzerner Bürger und schliesslich an die Stadt Luzern über.

Mindestens seit 1246 bestand in Sins eine Fähre über die Reuss. 1627 kam es zu einem tragischen Unglück. 40 Menschen ertranken, als Wallfahrer, die zum Kloster Einsiedeln unterwegs waren, das Boot derart überluden, bis es kenterte. Daraufhin begann man in Zug mit den Planungen für den Bau einer Brücke. Trotz Widerstand der Stadt Luzern, die in Gisikon eine eigene Brücke besass und ihre Zolleinnahmen gefährdet sah, wurde die Brücke 1641 nach 16-monatiger Bauzeit eröffnet.

Im März 1798 eroberten die Franzosen die Schweiz und riefen die Helvetische Republik aus. Sins gehörte zum Distrikt Muri im kurzlebigen Kanton Baden; seit 1803 ist es eine Gemeinde des neuen Kantons Aargau. Im Sonderbundskrieg wurde die Brücke am 10. November 1847 von den Zugern zur Hälfte zerstört, um den Vormarsch von Dufours Truppen zu stoppen. Diese Massnahme erwies sich als wirkungslos; zwei Wochen später kapitulierte Zug vor den liberalen Kräften. Eine Notbrücke wurde errichtet und der Ostteil bis 1852 wieder hergestellt.

Am 1. Dezember 1881 erhielt Sins mit der Eröffnung der letzten Etappe der Aargauischen Südbahn einen Anschluss an das Eisenbahnnetz. Im nahe gelegenen Rotkreuz gab es ein Jahr später einen direkten Anschluss an die Gotthardbahn. Erst 1940 liess sich der erste Industriebetrieb nieder, eine Aluminiumfabrik der Lonza. Am 1. Oktober 1941 erfolgte die Umbenennung der Gemeinde von Meienberg in Sins. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts weist die Bevölkerungszahl ein konstantes Wachstum auf, mit Ausnahme einer Stagnationsphase in den 1950er Jahren.

Seit den 1950er Jahren nahm der motorisierte Verkehr immer mehr zu und die alte Brücke über die Reuss entwickelte sich aus zwei Gründen immer mehr zum Nadelöhr. Erstens war sie nur einspurig passierbar und zweitens folgte gleich anschliessend ein niveaugleicher Bahnübergang, wo die Schranken wegen des dichten Zugverkehrs fast immer geschlossen waren. Oft benötigte man für nicht einmal 500 Meter über eine halbe Stunde. Jahrzehntelang wurde um das Projekt gestritten, bis vor das Bundesgericht. Schliesslich begannen die Bauarbeiten im Dezember 1993 und die neue Reussbrücke konnte im September 1996 eröffnet werden. Die alte Brücke ist heute nur noch für Fussgänger und Fahrradfahrer passierbar und dient einmal im Jahr als Marktplatz, wie in früheren Zeiten.

Auch die Gemeinde Sins war von den schweren Regentagen im September 2004 betroffen. Die alte Holzbrücke kam mit leichten Schäden davon. Im kleinen Weiler Reussegg waren jedoch landwirtschaftlich genutzte Flächen an der Reuss weitgehend überschwemmt. In der angrenzenden Gemeinde Hünenberg wurden im darauf folgenden Jahr Baumassnahmen durchgeführt, um weitere Überschwemmungen auf beiden Seiten der Reuss in Zukunft zu verhindern.

Basierend auf dem Artikel Sins der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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