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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
04.05.2024
02:44
 
 
+
»
 

Geschichte

Um 1225 siedelte sich das Zisterziensernonnenkloster "Marienpforte" in Sitzenroda an. Nach der Reformation übernahm das Herrscherhaus der Wettiner den Klosterbesitz. 1560 kaufte der Kurfürst das gesamte Territorium auf und legte die größte kurfürstliche Wildbahn Sachsens an. Da Sitzenroda inmitten seines Jagdgebietes „Obereheide“ lag, ließ der sächsische Kurfürst August I. unter Leitung des Landbaumeisters Hans Irmisch hier von 1564 bis 1570 ein stattliches, dreigeschossiges Jagdschloss bauen, welches später abbrannte. Unter Kurfürstin Anna bestückte das Schloss mit 45 Gästebetten für den Hofstaat.

Während des Dreißigjährigen Krieges wütete die Pest, an der 1636 circa 400 Menschen starben. Daraufhin lebten 1663 nur noch 13 Menschen in Sitzenroda. 1763 fand die letzte kurfürstliche Jagd statt. Zum Andenken daran wurde das kurfürstliche Wappen in den Stamm der "Jägereiche“ geschnitzt. Das Original dieses Baumes ist heute in der Kirche zu sehen. Am alten Standort im Wald wurde zwischenzeitlich eine neue Jägereiche errichtet. Nach dem Wiener Kongress 1815 gehörte Sitzenroda zu Preußen. Im umliegenden Wald findet man Grenzsteine, die die Königreiche Sachsen und Preußen voneinander trennten.

Nach dem Ersten Weltkrieg lebten 1933 1031 Einwohner in Sitzenroda und es gab 1935 48 bekannte Gewerke, davon drei Mühlen und außerdem acht Vereine.

Während des Zweiten Weltkriegs fielen 76 Sitzenrodaer und 30 wurden nach dem Krieg in stalinistische Lager verschleppt. 1947 zählt Sitzenroda 1722 Einwohner, die eingerichtete Tuberkuloseheilstätte wurde erweitert. Fünf Jahre später fand die Einweihung des neuen Schulgebäudes und die gleichzeitige Einrichtung des Kindergartens in der alten Schule statt.

1960 gab es nur noch 1120 Einwohner. Die Tuberkuloseheilstätte wurde 1967 zur Kinderpsychiatrie. Die Einweihung des neuen Feuerwehrhauses fand 1972 statt, zu der Zeit besuchten 236 Schüler die Schule. Vier Jahre später erfolgte die Gründung des Sitzenrodaer Faschingsclubs (Motto: Allzeit lustig - immer durstig). 1981 wurden eine Bücherei errichtet und der Kindergarten erweitert. Bald darauf fand eine Grundinstandsetzung der Gemeindeinfrastruktur statt. 1988 stürzten zwei Kampfflugzeuge auf Sitzenrodaer Flur ab.

1991 wurde Sitzenroda zum Förderdorf des Landes Sachsen ausgewählt. Zahlreichen Initiativen der Bürger und Fördermitteln des „Staatliche Amt für Ländliche Neuordnung“ ist es zu verdanken, dass sich das Ortsbild verändert hat. Es entstanden moderne Wohnanlagen; neue Straßen und Erdgas-, Abwasser- und Telefonleitungen wurden gebaut. Eine Landgaststätte mit Pension nahm 1995 ihren Betrieb auf.

1993 erfolgte die Instandsetzung des Kirchturms. Bei der Öffnung der Turmkugel am 7. September wurden die Dokumente und Münzen entnommen und am 25. September 1993 wurde die Turm neu bekrönt. Im selben Jahr wurde das Krankenhaus Sitzenroda vom Sozialwerk Caritas übernommen und zum „Heim für Behinderte“ umgestaltet. Mit der Kreisreform Sachsen 1994/1996 wurde Sitzenroda in die Gneisenaustadt Schildau eingemeindet. 1997 wurde das Caritas-Heim erweitert und ein Jahr später erfolgen die Feierlichkeiten anlässlich der urkundlichen Ersterwähnung des Ortes vor 800 Jahren. 2005 begann ein weiterer Neubau für das Heim für Behinderte. Derzeit werden im Krankenhaus 120 Patienten betreut.

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