Flagge von Russland

Russland

Hauptstadt
Moskau
 
Fläche
17.075.400 km²
 
Bevölkerung
142.537.000
 
pro km²
8 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
28.04.2024
19:54
 
 
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Geschichte

Früher stand an dieser Stelle eine Burg der Prußen/ Altpreußen/ Prussen, um die herum eine Siedlung "Velowe" entstand, die 1258 urkundlich erwähnt wurde (1326 Wilaw;
1405 Wilouwe/ Welouwe). Der Name deutet auf eine heidnische Kultstätte (prußisch wele: Seele, Geister der Verstorbenen; welauks, welawa: Seelenacker, Totenacker, Friedhof).
Die Burg der Nadrauer wurde vom Deutschen Orden übernommen, jedoch 1281 von Sudauern zerstört. 1336 erhielt die Siedlung Stadtrechte: ein Gottfried Hundertmark erhielt den Gründungsbrief vom Ordenskomtur Heinrich Dusmer, mit Erlaubnis des Hochmeisters Dietrich von Altenburg. Nachdem die Stadt 1347 von Litauern unter Kynstut/ Kestutis dem Boden gleich gemacht worden war, ließ Winrich von Kniprode eine neue befestigte errichten. Aus dieser Zeit stammt auch die Kirche, eine der ältesten und schönsten der Provinz. 1454 trat Wehlau dem Preußischen Städtbund bei und wurde vom Orden belagert. Die neu aufgeworfenen Schanzen schützten nicht davor, dass die Stadt ausgehungert wurde. 1657 wurde Preußen im Wehlauer Vertrag der Alleinherrschaft des Großen Kurfürsten übergeben. Herzog Albrecht bezeichnete Wehlau als seine "liebe Rose" und soll sich mit dem Gedanken getragen haben, hier statt in Königsberg die Universität zu errichten. Wehlau wurde wegen seiner niedrigen Lage bis zum Bau einer Pregelbrücke 1880 oft von Überschwemmungen heimgesucht.

Bekannt wurde die Stadt durch ihren Pferdehandel. Im Vertrag von Wehlau erhielt der Kurfürst der Mark Brandenburg vom König von Schweden die Souveränität über das damalige Herzogtum Preußen, das als Überrest des früheren Ordensstaats seit 1466 unter der Lehnshoheit der polnischen und schwedischen Könige gestanden hatte. Seit 1818 war Wehlau Verwaltungssitz eines Landkreises, zu dem auch die Stadt Tapiau gehörte.

1875 hatte Wehlau 5.178 Einwohner. Die Zahl wuchs 1890 auf 5.385 (davon 69 Katholiken und 67 Juden) und sank kurzfristig 1910 auf 5.288. Bis 1939 war ein starkes Anwachsen auf 8.606 Einwohner zu verzeichnen.

Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt. Die Altstadt mit ihrem rechteckigen Grundriss und den vielen Giebelhäusern wurde seither fast völlig vernichtet. Die ansässige deutsche Bevölkerung wurde, sofern sie nicht bereits geflüchtet war, in der Folge vertrieben. 1946 wurde Wehlau in Snamensk (übersetzt in etwa Bannerstadt) umbenannt und verlor seine Stadtrechte. Wahrzeichen des heute unbedeutenden Ortes ist die Ruine der Pfarrkirche, deren Turm durch Mittel der ehemaligen Bewohner renoviert und mit einer Aussichtsplattform versehen wurde.

Basierend auf dem Artikel Snamensk (Kaliningrad) der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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