Flagge von Schweiz

Schweiz

Hauptstadt
Bern
 
Fläche
41.285 km²
 
Bevölkerung
7.264.000
 
pro km²
176 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
02.05.2024
15:20
 
 
+
»
 

Geschichte

Der Legende nach sollen in Solothurn zwei christlich bekehrte römische Legionäre der Thebäischen Legion enthauptet worden sein: Ursus und Victor. Nach ihnen ist die heutige Kathedrale benannt.
 • 14 – 37 n.Chr.: Neu-Gründung des bisher keltischen Salodurum zur Zeit des römischen Kaisers Tiberius.
 • Schon im 6. Jahrhundert soll in Solothurn eine kleine Kirche gestanden haben, eine Stefanskirche auf dem Friedhofplatz.
 • 8./9. Jahrhundert: Im europäischen Reich der Karolinger gehörte Solothurn zum Waldgau, einer Verwaltungsregion des Reichs.
 • 932: Gründung des St. Ursenstift durch Burgunderkönigin Bertha.
 • 1033: Solothurn wurde Reichsstadt des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.
 • Aus dem 12. Jahrhundert sind erstmals Transaktionen mit in Solothurn geprägtem Geld (Pfund) überliefert, das einzig dem Handel mit anderen Städten diente. Vorherrschend waren in der Region noch der Gütertausch und grundherrschaftliche Naturalabgaben.
 • 1218 wurde Solothurn nach dem Aussterben der Zähringer eine freie Reichsstadt, unterstand also keinem Reichsvasallen mehr, sondern nur noch unmittelbar dem deutschen Kaiser. Der seinerzeitige Zeitglockenturm war noch ein simpler Beobachtungs-Turm ohne Uhrwerk und ohne Spitzdach.
 • Die Stadt lag, vor allem seit dem 14. Jahrhundert, an handelsgünstigen Fernstrassen, die z.B. die süddeutschen Handelsstädte mit dem burgundischen Lyon verbanden. Der Verkehr erfolgte mit Pferde- und Ochsengespannen. Wer die fast einzige Aarebrücke der Region, die hölzerne Wengibrücke, überqueren wollte, hatte an den Stadttoren (es gab damals auch ein Berntor) Brückenzoll zu entrichten. Solothurn wurde auch von Pilgern besucht, die als die ersten 'Touristen' gelten können.
 • 1318: Herzog Leopold I. von Habsburg belagerte erfolglos die Stadt, nachdem er 1315 bereits gegen die alten Eidgenossen am Morgarten unterlegen war.
 • 1418 wurde das Bürgerspital gegründet, mit erstem Standort an der Aare.
 • 1481 trat Solothurn dem Militärbündnis der Alten Eidgenossenschaft bei, also dem Keim der heutigen Schweiz. Ein heutiger Zeitzeuge davon ist der krumme Turm in der Westbefestigung der Stadt, der 1463 fertig erbaut war. In seinem Fundament noch älter ist das Zunfthaus zu Wirthen (heute Restaurant) an der Hauptgasse, dessen Existenz 1467 erstmals urkundlich erwähnt ist. Es erinnert an die vormalige Zunft-Tradition der Solothurner Bürgerschaft.
 • 1519 – 1533: Die Reformation führte in Solothurn zur Glaubensspaltung; in der Franziskanerkirche predigte zeitweise sogar der Berner Reformator Berchtold Haller. Beim späteren Aufstand der Reformierten verhinderte der Solothurner Schultheiss Niklaus Wengi der Jüngere Blutvergiessen. Solothurn blieb katholisch. Nach der Reformationszeit wurden die beiden bulligen Festungstürme im Westen und Osten der Altstadt, der Burris- und Riedholzturm, erbaut.
 • 1530 – 1792 residierte die französische Botschaft in der Schweiz in Solothurn, daher wird Solothurn auch die Ambassadorenstadt genannt.
 • 1609 brauten sich über Europa dunkle Kriegswolken zusammen: Die Bündnisse der "protestantischen Union" und der "katholischen Liga" wurden gegründet, die später den Dreissigjährigen Krieg bestritten. Es war wohl kein Zufall, dass im selben Jahr in Solothurn mit dem Bau des alten Zeughauses (siehe unter Sehenswürdigkeiten) begonnen wurde.
 • Um 1800 wurden vor der Kapuzinerkirche zwei Linden, die wohl ältesten heute in der Stadt existierenden Bäume, gepflanzt.
 • Anfangs des 19. Jahrhunderts, mit dem Siegeszug der liberal-demokratischen Bewegung über die städtische Aristokratie, wurden die zuvor verschmolzenen Institutionen von Kanton und Gemeinde Solothurn aufgespalten. Solothurn wurde damit zur Stadtgemeinde und zur Hauptstadt des Kantons.
 • Seit 1828 ist Solothurn Sitz des Bistums Basel. Der Bischof residierte bis zum Kulturkampf im Palais Besenval in der Altstadt (siehe untenstehende Abbildung)
 • 1819: Als das in Form der Regiobank älteste heute noch existierende grössere städtische Unternehmen wurde die Ersparniskasse gegründet.
 • Im Gefolge der Industrialisierung erhielt Solothurn 1857 den ersten Bahnanschluss, mit Dampfzügen der Centralbahn. Das heutige Bahnhofgebäude Solothurn West stammt aus jener Zeit, es war der erste Bahnhof hier.
 • 1895 begann die Elektrifizierung der Stadt. Das damalige erste Trafo-Häuschen steht noch immer, an der St. Niklausstrasse 53.
 • Das bekannteste und grösste jemals in Solothurn entstandene Unternehmen ist die Ascom AG. Sie begann 1922 als Autophon A.G. mit ca. 15 Arbeitern. Heute arbeiten am Standort Solothurn nicht viel mehr Leute als damals, der Konzern hat Solothurn mittlerweile weitgehend verlassen.
 • Zwischen erstem und zweitem Weltkrieg datieren die ersten Autos im Solothurner Stadtbild.
 • 1969 wurde in Solothurn die erste Pizzeria eröffnet - Zeichen der beginnenden Integration von Einwanderer-Familien.
 • Die Bevölkerung wuchs im Gleichschritt mit der Industrialisierung: 1850 ca 5'000 Personen, 1900 10'100 Personen, heute 15'400 Personen.

Bilddeutung der Stumpf-Chronik (links): Erkennbar sind die heutigen Bauten Zeitglockenturm, Rathaus, Franziskanerkirche, Baseltor, Burristurm und krummer Turm. Nicht mehr vorhanden heute: Die Münsterkirche St. Ursen, die beiden Berntore, der Georgsturm in der Südwest-Ecke und der Nydeck-Pulverturm in der Nordost-Ecke (er fiel 1549 einem Blitzeinschlag mit Explosion zum Opfer und wurde umgehend durch den Riedholzturm ersetzt). Einen eigentlichen Marktplatz hat es damals nicht gegeben, der heutige Friedhofplatz dagegen ist klar erkennbar. Beim 'Schänzli'-Stadtteil südlich der Aare war der Festungsgraben hier und Jahrhunderte danach mit Aarewasser geflutet, während dieses Vorhaben nördlich der Aare aufgrund mangelhafter Physik-Kenntnisse offenbar teilweise gescheitert ist.

Basierend auf dem Artikel Solothurn der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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