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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.04.2024
12:45
 
 
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»
 

Geschichte

Der Ort wird um 1300 erstmals als „Deiernbach“ dokumentiert und gehörte von vor 1411 bis 1632 den Herren von Hirschhorn, danach deren Erben, den von Sternenfels. Durch Heirat kam das zum Ritterkanton Odenwald zählende Dorf an die Schertel von Burtenbach. Die im 17.Jahrhundert aus Frankreich eingewanderten, an der hessischen Bergstraße begüterten Freiherren d´Outrepont erwarben den Ort 1735 und errichteten 1736, nachdem sie ihren Namen in Ueberbruck von Rodenstein eingedeutscht hatten, das Tairnbacher Schloss mit Wohnturm anstelle eines Herrenhauses aus der Hirschhornzeit. Der Ort zählte zum Ritterkanton Odenwald.

Die Ueberbruck erwarben 1740 auch den nahe des Ortes liegenden Sternweilerhof, der als klösterlicher Besitz (eine sogen. Grangie) schon im 14. Jahrhundert bestand und vom Kloster Schönau bzw. vom Bistum Speyer zumeist an die jeweiligen Tairnbacher Grundherren verpachtet war. Sternweilerhof hatte zunächst eine eigene Gemarkung, allerdings wurde der Hof aufgegeben und ein Teil seiner landwirtschaftlichen Fläche aufgeforstet. 1905 wurde die Gemarkung aufgehoben. Heute erinnert nur die nach der Eingemeindung in Sternweiler Straße umbenannte Hauptstraße noch an diesen Teil der Tairnbacher Geschichte. Ein Hirschhorn- und ein Schertelbrunnen, sowie ein Rodensteiner Weg halten ebenfalls mit ihren Namen das Gedächtnis an vergangene Zeiten wach.

1805 kam Tairnbach unter badische Landeshoheit, war aber zunächst weiterhin dem Odenwälder Kreis unterstellt, ab 1810 dem Amt Eichtersheim. Bei der Auflösung der grundherrlichen Verhältnisse 1813 kam Tairnbach zum Amt Wiesloch und mit diesem 1938 zum Landkreis Heidelberg. 1975 wurde das Dorf nach Mühlhausen eingemeindet. Die Gesamtgemeinde gehört heute zum Rhein-Neckar-Kreis.

Traditionell wurde bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts in Tairnbach Tabak angepflanzt und viele Menschen aus dem Ort fanden Arbeit in ortsansässigen Tabakfabriken. Seit 1946 gibt es die Majolikafabrik in der Eichtersheimer Straße.

Der frühere evangelische Pfarrer der Gemeinde, Gerhard Höflin, hat sehr viel über die Geschichte des Ortes aus verschiedenen Archiven zusammengetragen und veröffentlicht. Unter anderem erforschte er die fast vergessene Geschichte der Tairnbacher Juden, die bis zum Ende des 19. Jahrhunderts eine Gemeinde mit Synagoge im Ort hatten.

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