Geschichte
Im 12./13. Jahrhundert besiedelten Thüringer und Franken das Gebiet. Die ersten urkundlichen Erwähnungen fanden im 14. Jahrhundert statt. 1381 Schönfeld, 1386 Neundorf als „Im neuen Dorf“ und 1398 Wiesa in Form von Ritter Heiderich von der Wiese. Im heutigen Wiesenbad entstanden die ersten Gebäude 1474 mit der Hochherrschaftlichen Mühle des Ritters zu Wiesa.
Im 15. Jahrhundert begann der Bergbau. Abgebaut wurden hier Eisen, Kobalt, Kupfer, Silber und Zinn. Zur Wende ins 16. Jahrhundert entdeckte ein Wandersmann eine heilende Quelle in der Rosenaue, welche 1505 zum St. Jobs-Bad ernannt wurde. Ein Brunnen wurde 1501 eingefasst und dazu eine kleine Kapelle mit Altar und St. Jobs-Bild gebaut.
1571 entstand das Rittergut Neundorf. Kurfürstin Sophie von Sachsen errichtete 1602 das Fürstenhaus und benannte das St. Jobs-Bad in Sophienbad um. Im Rittergut Wiesa ließ Hans-Georg Meusinger von Kollersritt 1604 das Herrenhaus bauen.
Unter dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) litt man auch hier. So verließen zum Beispiel alle Einwohner von Schönfeld den Ort und suchten Schutz in Annaberg.
Ende des 17. Jahrhunderts wurde das Bad in Wiesenbad umgebaut. Am 30. Januar 1762 gründete man die Berggrabebrüderschaft Wiesa, welche heut noch als Traditionsverein Bergbrüderschaft Wiesa e.V. besteht. Langsam aber sicher gingen im 18. Jahrhundert die Erzvorkommen in den Stollen zur neige und man musste sich nun neue Erwerbsquellen erschließen. So begann man mit Klöppeln, Posamentieren und dem Ackerbau, welcher Schönfeld besonders durch den Flachsanbau eine Blütezeit erleben ließ.
1840 wurden die beiden Teile von Neundorf (Amtsseite und Ratsseite), welche seit um 1600 bestanden, zu einem Ort vereinigt. Ein Großfeuer vernichtete am 6. September 1854 das Bade- und das Gasthaus in Wiesenbad, welche 1857 wiederaufgebaut wurden.
Jacob Bernhard Eisenstuck baute 1859 eine Flachsspinnerei in Wiesenbad auf. Diese ging allerdings 1877 an die Firma Meyer & Co. über, wodurch ca. 600 Arbeitsplätze geschaffen wurden.
Nach dem Ersten Weltkrieg erschloss man im Kurpark zwischen 1919 und 1921 neues Thermalwasser, wodurch die Georgsquelle entstand und 1920 die Sophienquelle entdeckt wurde. Im Zweiten Weltkrieg nutze man das Bad als Lazarett.
Im Jahre 1955 wurde das Sanatorium wiedereröffnet und ab 1991 rekonstruiert.
Der 1. Januar 1956 war die Geburtsstunde der Gemeinde Thermalbad Wiesenbad, nicht zu verwechseln mit der heutigen Gemeinde, denn erst am 1. Januar 1999 schlossen sich die Orte Neundorf, Schönfeld, Wiesenbad und Wiesa zur Gemeinde Wiesa zusammen, welche am 1. Januar 2005 in Thermalbad Wiesenbad umbenannt worden ist.
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