Flagge von Tschechien

Tschechien

Hauptstadt
Prag
 
Fläche
78.860 km²
 
Bevölkerung
10.209.000
 
pro km²
129 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
06.05.2024
08:42
 
 
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»
 

Geschichte

Das Reihendorf Türmitz wurde im Jahre 1305 erstmals urkundlich erwähnt, es geht auf eine slawische Ansiedlung zurück, die bis ins 11. Jahrhundert zurückdatiert werden kann. 1664 wurde dem Ort durch Hans Hartwig Graf von Nostitz das Marktrecht von Großtschochau übertragen und er erhielt im gleichen Jahr durch Leopold I. das Stadtrecht. Diese Konkurrenz wurde in Aussig nicht gern gesehen, musste jedoch geduldet werden. Auch Interpellationen, wie etwa gegen die ab 1675 abgehaltenen Türmitzer Jahrmärkte, waren vergeblich.

Seine Einwohner waren früher Ackerbürger und Handwerker. Im 18. Jahrhundert entstanden Tuchwebereien und die die Schuhfabrikation wurde ansässig.

Nachdem 1740 bei Karbitz der Abbau von Braunkohle begonnen hatte, wurde diese 50 Jahre später auch bei Türmitz gefördert. Im 19. Jahrhundert setzte ein industrieller Aufschwung in der Stadt ein. Neben der Kohleförderung, die sich auf das gesamte Gebiet westlich und nördlich der Stadt ausgedehnt hatte, wurde als Verarbeitungsbetrieb eine Teerraffinerie errichtet. Auch die Lebensmittelindustrie hielt in Türmitz Einzug und es entstand eine Brauerei und 1850 die Zuckerfabrik. Die 1858 erbaute Aussig-Teplitzer Eisenbahn führte durch die Stadt, mit Karbitz und Aussig war Türmitz durch eine elektrische Straßenbahn verbunden. Nach 1900 nahm in Türmitz das seinerzeit größte Braunkohlekraftwerk Nordböhmens den Betrieb auf. 1910 wurde die Zuckerfabrik stillgelegt und 1915 geschah dies auch mit der Brauerei, nachdem sie von der Aussiger Brauerei aufgekauft worden war.

Während der deutschen Okkupation wurde Türmitz im Jahre 1939 nach Aussig eingemeindet, diese Eingliederung wurde nach Kriegsende beibehalten. Nach der samtenen Revolution entschieden sich die Bewohner von Trmice für die Abtrennung von Ústí nad Labem und mit Beginn des Jahres 1994 wurde Trmice zu einer eigenständigen Gemeinde. 1996 erhielt der Ort das Stadtrecht zurück. Seit Ende 2006 bemüht sich die Stadtführung von Ústí um eine erneute Fusion mit Trmice. Während Ústí sich vom Zusammenschluss eine Erhöhung der Einwohnerzahl auf über 100.000 und damit eine Steigerung der jährlichen staatlicher Zuwendungen um etwa 4,5 Millionen Euro erhofft, befürchtet Trmice Benachteiligungen bei städtischen Investitionen. Die Stadt steht einer Fusion deshalb ablehnend gegenüber.

Wirtschaftlich gesehen ist Trmice heute eine Industriestadt. Neben einem Wärmekraftwerk auf Braunkohlebasis befinden sich hier unter anderem Produktionsbetriebe der Firmen Kolbenschmidt Pierburg, Black & Decker, Renault und Jotun Powder Coating. In Trmice befindet sich auch einer der elf Globus-Hypermärkte in Tschechien. Durch das Stadtgebiet verläuft die Autobahn Dresden-Prag, an die Trmice über eine Anschlussstelle angebunden ist.

Basierend auf dem Artikel Trmice der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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