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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
30.04.2024
00:26
 
 
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»
 

Geschichte

Tucheim wurde als altslawische Siedlung gegründet. In der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts war der Ort ein ottonischer Burgward. Die erste urkundliche Erwähnung findet Tucheim in einer Urkunde von 965, dort „civitas Tuchime“ genannt, mit der Kaiser Otto I. den Ort dem Magdeburger Erzstift schenkte. Der Erzbischof ließ im Ort eine Burg errichten, von der 1222 berichtet wird. 1422 war die Burg in anderen Händen und wurde als „Räuberburg“ von den Zerbster Bürgern unter Mithilfe des Magdeburger Erzbischofs erobert. 1466 war Tucheim im Besitz der Familie von Byern, die den Ort 1504 an die von Schulenburgs weiterveräußert. Diese erbauten anstelle der alten Burg Mitte des 18. Jahrhunderts ein schlossähnliches Gutshaus im barocken Stil. Positiv für die Entwicklung des Dorfes wirkte sich die Melioration des Fiener Bruchs aus, die 1774 vom preußischen König Friedrich II. veranlasst wurde. Zur Bewirtschaftung der neu gewonnenen landwirtschaftlichen Flächen wurden 39 Kolonistenfamilien in Tucheim angesiedelt. Die Agrarreform Preußens von 1807, mit der die Bauern von ihren Abgabenlasten gegenüber den Gutsherren befreit wurden, nutzten die Tucheimer Landwirte mit einer Ablösesumme von insgesamt 22.400 Talern, mit der sie bis 1817 alle Lasten ablösten. Mit der preußischen Verwaltungsreform von 1815 kam Tucheim in den Kreis Jerichow I im Regierungsbezirk Magdeburg. 1834 verkaufte die Familie von Schulenburg nach über dreihundertjähriger Herrschaft ihren Gutsbesitz an den Kammerherren Brandt von Lindenau. Danach wechselten die Besitzverhältnisse in schneller Folge. Schon 1892 wurde der bürgerliche Struwe neuer Grundbesitzer, der aber 1901 zunächst das Schloss an den ehemaligen Generalleutnant von Hobe-Pascha verkaufte, und danach den Landbesitz in 134 Einzelgrundstücke parzellierte und an Einzelbewirtschafter veräußerte. 1876 flackerte kurz industrielles Leben in Tucheim auf, als eine Stärkefabrik ihren Betrieb aufnahm. Sie stellte ihre Produktion jedoch schon 1890 wieder ein. Auch die Inbetriebnahme der Bahnlinie Güsen – Ziesar und des Bahnhofs Tucheim im Jahre 1917 änderte nichts an der vorwiegend landwirtschaftlichen Struktur des Dorfes. Der Bahnverkehr zwischen Güsen und Ziesar wurde am 29. Mai 1999 eingestellt.

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