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Schweiz

Hauptstadt
Bern
 
Fläche
41.285 km²
 
Bevölkerung
7.264.000
 
pro km²
176 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
30.04.2024
03:46
 
 
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»
 

Geschichte

Am 4. Juni 817 wurde Uttwil das erste Mal erwähnt, in der Kaiserurkunde, zusammen mit Kesswil, Landschlacht, Zihlschlacht und Hefenhofen. Im Dorfe liess sich ein Adelsgeschlecht nieder, das sich "von Uttwil" nannte, doch schon im 13. Jahrhundert hatte das Stift Münsterlingen neben Höfen und Zehnten gewisse Vogteirechte in Uttwil an sich gebracht, und 1413 gelang dem Stifte gar der Erwerb der beiden Vogteien mit der niederen Gerichtsbarkeit über Uttwil und das Adelsgeschlecht war verschwunden.

Im Jahre 1644 ereignete sich hier der spektakuläre "Uttwiler Handel", bei welchem die Uttwiler mit Einwilligung von Zürich und dem eidgenössischen Landvogt Füssli, aber gegen die Einwände von Ammann und Äbtissin des Klosters Münsterlingen, die alte St. Adelheidskapelle niederrissen, um ihre Kirche zu erweitern. Danach von den fünf katholischen Orten zu einer Geldstrafe verurteilt, welche sie nicht bezahlen wollten, sprang ihnen Zürich bei und schenkte den Uttwilern zwölfhundert Gulden. Nur in letzter Stunde konnte im Jahre 1651 ein Bürgerkrieg vermieden werden, in dem sich Zürich anschickte, für das unschuldige Dorf das Schwert zu ziehen.

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde Uttwil durch den Unternehmungsgeist der Dölli auf Kosten von Konstanz und Rorschach zum Hauptumschlagsplatz für Korn und Salz aus Deutschland. Ihre Schiffe brachten die Waren über den See und wurden weiter nach Zürich, Bern und Genf befördert. Zu Reichtum gelangt, erbauten sie an der Ausmündung des Dorfbaches stattliche Häuser; das Haus "Margrit", das nun zu einem Restaurant umfunktionierte Haus "Frohsinn" an der Romanshornerstrasse sowie das heutige "Bad Uttwil" als auch das "Schloss Uttwil".

Nicht nur die Dölli mit ihrem Monopol auf Salz und Korn brachten Wohlstand nach Uttwil, auch Eisen- und Kupferschmiede, Weber und Gerber, sogar ein Goldschmied tat hier sein Werk und ein Buchladen war eröffnet worden. Viele Schiffe liefen täglich in den Hafen von Uttwil ein und aus und später liefen hier auch Dampfboote vom Stapel und bis 1855 nahmen sie eine wichtige Stellung ein.
Doch als die Eisenbahnen ihren Siegeszug vollführten und Romanshorn als Endpunkt der Strecke von Zürich aus gewählt wurde, schwand die Bedeutung des Ortes und es sank wieder in das beschauliche Dasein eines stillen Fischer- und Bauerndorfes zurück.

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