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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
04.05.2024
05:53
 
 
+
»
 

Geschichte

Erste Siedlungsspuren datieren bereits auf eine Zeit um etwa 3000 v. Chr. Die schon in der Vorgeschichte vorhandene verkehrliche Bedeutung (hier kreuzten sich mit dem Hellweg und der Nord-Süd-Straße zwei bedeutende europäische Handelswege), große Eichenwälder, reichliche Vorkommen von Wasser und nicht zuletzt salzhaltige Quellen begünstigten die Entwicklung des Siedlungsplatzes.
Noch heute sind Grabhügel aus der Bronzezeit Zeugen dieser frühen Besiedlung. Man findet diese im Gebiet des Werler Stadtwaldes. Beim Bau von Militäranlagen hat man bei Notgrabungen einige dieser Hügel abgetragen, die Fundstücke inventarisiert und einen der Hügel beispielhaft schichtweise kartiert.

Die Stadt liegt auf einem Vorsprung des Haarstranges nach Norden, was sie zu einem idealen Standort für eine Burg machte. Die Grafen von Werl zogen um 900 von Meschede in die Werler Burg, später weiter nach Arnsberg. Ihr Einfluss reichte bis in die Familien der Deutschen Kaiser. Enge verwandtschaftliche Bindungen gab es zum salischen Kaiserhaus.


Im Jahre 1024 wurde Werl erstmals mit dem Ortsnamen Werla erwähnt. Die älteste in Werl geprägte Münze, ca. 1092, zeigt den Grafen Konrad von Werl-Arnsberg.
Zwischen 1218 und 1225 erhielt Werl vom Erzbischof Engelbert I. von Köln die Stadtrechte verliehen. In einer Urkunde aus dem Jahr 1272 ist davon die Rede, dass es sich um das Rüthener Stadtrecht handelte.


In den Wirren des Mittelalters geriet Werl immer wieder zwischen die Fronten der unterschiedlichen Landesherren; daher wurde die Stadt häufiger zerstört, von ihren Bürgern aber auch unermüdlich aufgebaut.
So nahmen die Truppen des Grafen Eberhard I. von der Mark die Stadt Werl nach der Schlacht von Worringen 1288 ein und zerstörten sie. Die Stadt wurde nur in verkleinertem Umfang wieder aufgebaut, der der heutigen historischen Altstadt entspricht. Zahlreiche Zerstörungen durch Überfälle und Feuersbrünste bedingten eine andauernde Erneuerung des Stadtbildes. Nur wenige Gebäude, u. a. die heutige Propsteikirche St. Walburga, das Haus Rykenberg (heute Städtisches Museum) und eine wenige weitere Steinbauten blieben weitestgehend verschont.

Im Jahre 1661 wurde den Kapuzinern das Gnadenbild, eine Marienstatue aus dem 12. Jahrhundert, übergeben. Die Kapuziner, 1645 nach Werl gekommen, begannen umgehend mit der Organisation der Wallfahrt zu diesem bereits über Jahrhunderte in der Soester Wiesenkirche verehrten Gnadenbild. Unzählige Pilger haben seit dieser Zeit das Bild der Muttergottes in der Wallfahrtsbasilika besucht.

Die Stadt war wirtschaftlich sehr stark durch die Salzgewinnung geprägt. Daneben entwickelten sich die üblichen Handwerksbetriebe, und Ackerbürger bestellten ihre Äcker vor den Stadtmauern, während sie in deren Schutz lebten.
Im 19. Jahrhundert begann für Werl eine Entwicklung, die einen steilen Aufschwung markierte. Erste industrielle Betriebe und der Anschluss ans Bahnnetz brachten Leben in die ehemalige Ackerbürger- und Bauernstadt. Eine bedeutende Industriegründung der damaligen Zeit war die Hefefabrik Wulf, die aus einem Brennereibetrieb entstand. Sie war bis ins frühe 20. Jahrhundert bedeutendste Industrieansiedlung der Stadt. Die Hefefabrik wurde im Jahre 1909 in die „F. Wulf A.G“ umgewandelt. Auf dem Weg durch die Stadt auf der B 1 war das Gebäude bis 1973 bildprägend. Die Anlagen galten zeitweilig als höchstes Ziegelgebäude Europas.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt mehrmals in Mitleidenschaft gezogen. So starben am 19. April 1945 132 Menschen, als amerikanische Bomber die Stadt angriffen, um den Militärflugplatz auszuschalten. Dennoch kam die Stadt recht glimpflich davon, da die meisten Bomben auf dem Flughafengelände oder auf freiem Feld einschlugen. Am 8. April 1945 wurde die Stadt von Truppen der 8. US-Panzerdivision eingenommen. Zwar gab es keine Kämpfe - die wenigen Soldaten kapitulierten und der Werler Volkssturm warf seine Waffen in den Löschteich - aber durch Artilleriebeschuss starben 30 Menschen. Nach Ende des Krieges wurde die Stadt von britischen Besatzungstruppen übernommen.

Während des Kalten Krieges war die Stadt auch Garnison des 18. belgischen Logistikbataillons (Batailjon Logistiek) und der 4. belgischen Instandsetzungskompanie (Compagnie Materieel).

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