Geschichte
Der Ort geht zurück auf die Burg Hermannstein, die im 14. Jahrhundert der hessische Landgraf Hermann II. als Schutz vor marodierenden Ritterbünden und zur Sicherung der Gebietsansprüche in Wetzlar und seines Hauses im Lahntal gegenüber Graf Johann von Dillenburg erbauen ließ. Begonnen wurde der Bau 1373 noch unter der Herrschaft von Heinrich II., der 1367 Hermann II. bereits eine Mitregentschaft gestattet hatte. 1379 konnte die Burg auf dem Schwarzenberg vollendet werden, welche die Machtansprüche des Landgrafen in der Region sicherte. In der Folge beendete Johann von Dillenburg die Auseinandersetzung mit Hermann II., beide vereinbarten den Aufbau eines gemeinsamen Ortes am Fuße der Burg. Somit fällt die Gründung Hermannsteins in die Zeit nach 1380. In den folgenden Jahren wechselten die Burg und der Ort Hermannstein mehrfach den Besitzer, Hermanns Nachfolger Ludwig I. führte kostspielige Kriege gegen den Mainzer Erzbischof und musste Teile seiner Besitzungen verpfänden. Im späten 15. Jahrhundert gingen sie schließlich in den Besitz von Johann Schenck zu Schweinsberg über, dessen Nachfahren sich später nach der Burg als Hermannsteiner Linie bezeichneten. Unter der Herrschaft von Johann Schenck zu Schweinsberg wurde 1491 bis 1492 die noch heute erhaltene örtliche Kirche, nach der Reformation Paulskirche genannt, sowie ein Kloster erbaut. Bis ins 20. Jahrhundert hinein war Hermannstein vorwiegend agrarisch geprägt, nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte es sich zu einem bevorzugten Wohnstandort, insbesondere für Angestellte der Buderus AG-Werke im nahen Wetzlar. Nach der Eingemeindung in die im Rahmen der hessischen Gebietsreform am 1. Januar 1977 geschaffene Stadt Lahn wurde Hermannstein nach der Auflösung der Stadt Lahn am 31. Juli 1979 in die Stadt Wetzlar eingegliedert.
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