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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
16.04.2024
23:33
 
 
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»
 

Geschichte

Erste menschliche Spuren auf dem Gebiet von Wewelsburg bilden zwei Großsteingräber aus der Zeit des Spätneolithikums. Hier fanden sich zahlreiche Menschliche Überreste, darunter 85 Schädel, außerdem Tierknochen- und Zähne, Schmuck und diverse Artefakte aus Feuerstein.

Südöstlich von Böddeken wurde bei archäologischen Untersuchungen der Grundriss eines Hauses aus der Eisenzeit ergraben, bei dem sich sowohl vorrömische als auch römische Artefakte fanden.

837, kurz nach der Translation der Reliquien des Heiligen Liborius von Le Mans nach Paderborn, gründete der heilige Meinolf, Archidiakon des Hochstifts Paderborn, das Kanonissenstift Böddeken im Osten der heutigen Ortschaft Wewelsburg.
Dort verstarb er am 5. Oktober 857.

1123, zur Zeit der ersten urkundlichen Erwähnung der Wewelsburg existierte das Dorf bereits. Die Burg, welche direkt neben dem Ort Wewelsburg lag, war damals eine Anlage des Grafen Friedrich von Arnsberg.
Kurz nach dessen Tod zerstörten Bauern die Burg, welche aber wieder aufgebaut wurde.
Bis ins 16. Jahrhundert unterlag die Wewelsburg wechselndem Pfandbesitz.

Das Kanonissenstift Böddeken lag Ende des 14. Jahrhunderts völlig darnieder.
Daraufhin wurde das Kloster 1408/09 erfolgreich reformiert:
Im Auftrag und mit Unterstützung Wilhelm von Bergs, Elekt des Hochstifts Paderborn, übertrug Gobelin Person das Stift Augustinerchorherren aus dem niederländischen Zwolle.
Danach errang es zu überregionale Bedeutung.

1588/1589 fiel die Wewelsburg durch Pfandeinlösung an das Hochstift Paderborn zurück, und wurde fürstbischöfliche Nebenresidenz.
1603-1609 ließ Fürstbischof Dietrich von Fürstenberg die Gebäude in ihrem bis heute erhaltenen Grundriss als regelmäßige Dreiflügelanlage mit Ecktürmen ausbauen.

Im Dreißigjährigen Krieg wurden Burg und Ort wiederholt besetzt.
1646 erstürmten schwedische Truppen die Burg, die gesamte Anlage brannte.
1650-1660 wurde die Burg wiederhergestellt und in den folgenden Jahren weiter umgebaut und repariert.

1802, mit der Säkularisierung, fielen die Wewelsburg und das Kloster Böddeken in preußischen Staatsbesitz. Kurz darauf erfolgte die Auflösung des Klosters.
Mit dem Ende der staatlichen Selbständigkeit des Hochstifts Paderborn verlor die Wewelsburg auch die Funktion als Residenz.

1807 bis 1813 war Wewelsburg Teil des Königreichs Westphalen und fiel nach der napoleonischen Niederlage an Preußen zurück.
Wewelsburg wurde der 1815 gegründeten Provinz Westfalen eingegliedert. Im gleichen Jahr wurde der Nordturm der Wewelsburg durch einen Blitzschlag zerstört. Durch Erlass der Königlichen Regierung in Minden wurde Wewelsburg Teil des 1816 gegründeten Kreis Büren.
1841 wurde die bislang schon praktizierte Untergliederung des Kreises in Ämter abgesegnet, nach der Wewelsburg Teil des Amtes Büren (davor Canton Büren) wurde.

1854 wurde im Ortsteil Altenböddeken, auf der Grenze zur Nachbargemeinde Haaren, ein evangelischer Friedhof für die vornehmlich protestantischen Arbeiter der dort gelegenen Glasfabrik eingerichtet. Da die meisten Friedhöfe im Erzbistum Paderborn der katholischen Bevölkerung vorbehalten waren, wurden hier bis 1928 immer wieder Verstorbene protestantischen Bekenntnisses aus dem gesamten Umkreis beerdigt. Im Januar 2008 wurde bekannt, dass die evangelische Kirchengemeinde Büren in Zusammenarbeit mit einem örtlichen Bestattungsunternehmer hier die Einrichtung eines Friedwaldes plant.

1905 erhielt Wewelsburg mit der Einrichtung des Almetalzentralwasserwerkes eine zentrale Wasserversorgung

1924 erwarb der Kreis Büren die Wewelsburg und baute sie zu einer Wanderherberge mit Veranstaltungssaal und Heimatmuseum aus.

Nachdem Heinrich Himmler 1934 die Wewelsburg für 100 Jahr vom Landkreis mietete, wurde sie zu einer Kult- und Terrorstätte der SS. Für das dem Dorf benachbarte, für Aus- und Umbau der Wewelsburg angelegte KZ Niederhagen bestand zwischenzeitlich ein eigenes Standesamt für die Todesfälle der Häftlinge.
1945 versuchte die SS auf Befehl Hitlers die Burg zu sprengen und setzte damit die gesamte Anlage in Brand. Die Außenmauern mit Ausnahme des Nordturmes blieben jedoch weitestgehend erhalten.

Der Wiederaufbau der Wewelsburg erfolgt bereits 1948/1949 (der Nordturm folgt erst 1973-1975). Ab 1950 war sie wieder Jugendherberge und Sitz des Heimatmuseums des Kreises Büren, seit 1975 des Kreises Paderborn.

Basierend auf dem Artikel Wewelsburg (Ort) der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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