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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.04.2024
12:48
 
 
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Geschichte

Zu Beginn des 9. Jahrhundert wird Wiehe in einem Verzeichnis der Güter des vom Erzbischof Lullus († 786) von Mainz erbauten Klosters Hersfeld erstmals urkundlich erwähnt. Ein Kloster in Wiehe wird erstmals in einer Urkunde Kaiser Heinrich I. am 1. Juni 933 erwähnt. Wiehe wurde unter König Heinrich I. Reichsburg und kam 998 an das Kloster Memleben. In der Schenkungsurkunde wurde der Weinanbau im Wiehegau erstmals urkundlich belegt. Die Grafschaft Wiehe umfasste die Stadt Wiehe und zwanzig Dörfer, ferner drei Burgen (Rabenswalde, Wendelstein, Bucha) und drei Klöster (Donndorf, Hechendorf, Memleben). Kurzzeitig besaßen sie auch das Münzrecht, wie Münzfunde belegen. 1233/37 entstand unter den Grafen von Rabenswalde die Burg Rabenswalde. Wiehe selbst war ebenfalls befestigt und besaß bereits seit 1320 wichtige magistratische Eigenrechte. Nach wechselnden Besitzern, den Grafen von Weimar (Orlamünde) 1312, den Thüringer Landgrafen 1346, dem Herzog von Braunschweig 1367, den Edlen Herren von Querfurt 1369, den Herren von Heldrungen 1412, den Grafen von Hohnstein 1413, den Grafen von Beichlingen-Wiehe 1415, wiederum den Edlen von Querfurt 1436, dann Apel Vitzthum 1446, die Grafen von Schwarzburg 1447, gelangte Wiehe 1461 an die Familie von Werthern. Nach einem Großbrand im Jahr 1659, der Stadt, Kirche und Schloss zerstörte, wurde Wiehe neu aufgebaut. Nach dem Ort benannte sich auch ein gleichnamiges ritterliches Geschlecht die "von Wiehe".

Schon zu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus, die mit der Verfolgung politischer Gegner aus der Arbeiterklasse begann, formierte sich eine Widerstandsgruppe Tras, zu der Einwohner des Ortes gehörten. Während des Zweiten Weltkrieges mussten mindestens 50 Kriegsgefangene aus Polen und Frankreich sowie Frauen aus Polen Zwangsarbeit verrichten: auf dem Werthern'schen Rittergut, in der Maschinenfabrik W.Bosek und auf dem Pforta'ischen Schulgut in Hechendorf. Im April 1945 schleppte sich ein Zug von Häftlingen des KZ Dora-Mittelbau durch den Ort. An Erschießungen von KZ-Häftlingen erinnert ein Gedenkstein kurz vor Wangen sowie ein Mahnmal auf dem Friedhof Roßleben.

Von 1976 bis zur Wiedervereinigung 1990 war Wiehe mit Roßleben, Langenroda und Donndorf Teil des Gemeindeverbandes Unstruttal. Bei der Gebietsreform in Thüringen blieb Wiehe selbstständig und wurde durch Eingemeindung vergrößert.

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