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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
30.04.2024
16:50
 
 
+
»
 

Geschichte

Durch das langgezogene Tal am Wildebach siedelten die Menschen hier an mehreren Stellen. Daraus wurden drei kleine Orte, Unterwilden, Mittelwilden und Oberwilden, die im Laufe der Zeit zusammenwuchsen. Diese Bezeichnungen benutzt man heute noch. Sie sind auf fast jeder Landkarte zu finden und dienen zur Orientierung im Ort. 1404 wurde der Ort „Wilde“ das erste Mal urkundlich erwähnt, umgangssprachlich wird „auf der Wilde“ noch heute genutzt.

1700 wurde in Mittelwilden eine Kapellenschule errichtet, 1714 folgte eine Schule mit Betsaal in Unterwilden, erst 1854 wurde eine gemeinsame, neue Kapellenschule errichtet. Diese wurde bis 1955 genutzt. 1858 wurde die neue Straße von Wilden nach Salchendorf eingeweiht, 1874 endete die Postzustellung aus Wilnsdorf per Hundegespann.

Die Bauern hatten ihre Felder in nächster Nähe. Das war ein Vorteil, in regnerischen Jahren aber auch ein Nachteil, weil Überschwemmungen, die über den Wildebach kamen, immer wieder einen großen Teil der Ernte vernichteten. Die größte Überschwemmung ereignete sich im November 1890. Nach tagelangem Regen stieg der Wasserpegel so hoch, dass weite Teile des Tals überflutet wurden. Der Damm des Landeskroner Weihers brach. Die Wassermassen, die talabwärts flossen, zerstörten Häuser und rissen Ställe und Schuppen mit sich.

Die ersten Stromleitungen wurden ab 1910 genutzt, sowie die ersten Wasserleitungen. Ab 1923 kam der Strom von der EWS. 1911 gründete sich die Freiwillige Feuerwehr. 1936 wurde ein evangelisches Vereinshaus für Wilden, noch in drei Orte aufgeteilt, gebaut. 1938 folgte das Dorfgemeinschaftshaus, das heute noch als solches genutzt wird. 1954 feierte der Ort sein 550-jähriges Bestehen. Nach dem Bau einer neuen dreiklassigen Grundschule im Jahr 1955 wurden 1968 im Zuge der Schulreform die Schuljahre 5-9 nach Wilnsdorf verlegt.

Wie im restlichen Siegerland war auch hier der Bergbau vertreten. Die erste Grube der Gemeinde Wilnsdorf wurde bereits 1298 erwähnt. In Wilden wurde 1803 auf der Landeskrone mit dem Bau eines Stollens begonnen, der später für den 1852 angelegten Schacht als Erbstollen diente. Bis 1917 wurde hier unter anderem Bleierz für die Herstellung von Silber abgebaut. 1852 wurden die Gruben "Landeskrone" und Ratzenscheid in Wilnsdorf zusammengeschlossen, im gleichen Jahr wurde die erste Dampfmaschine in Betrieb genommen, wodurch 200 Leute einen Arbeitsplatz fanden. Von 1461 bis 1942 war die Grube Bautenberg am anderen Ende des Ortes in Betrieb. Diese wurde geschlossen, nachdem der Schacht 1942 zum zweiten Mal zusammenbrach. Sie war mit über 1000 m eine der tieferen Gruben in der Region. Eine dritte Grube Morgenröte lag hinter der früheren Grundschule in der Mitte des Ortes und war wahrscheinlich eine kleine, absatzschwache Grube. Neben den drei erwähnten Gruben gab es zahlreiche Stollengänge rund um den Ort, die aus früherer Zeit stammen.

Die Grube Bautenberg hatte zwischen 1873 und 1907 das Bähnchen nach Neunkirchen zum Transportieren der Erze in Betrieb, der Weg ist jetzt ein Waldweg und wird noch heute umgangssprachlich Bähnchen genannt. Ab 1907 war die Grube über Schienen direkt zum Wildener Bahnhof an die Schienen der Freien Grunder Eisenbahn angebunden, die durch die Einstellung des Grubenbetriebs 1942 zwischen Wilden und Salchendorf (Neunkirchen) nur noch selten genutzt wurden. Schon 1950 wurden die letzten Personen befördert. Am 31. Oktober 1963 wurde der Schienenverkehr zwischen Wilden und Salchendorf schließlich ganz eingestellt. Von den Schienen ist heute nichts mehr zu sehen, der alte Bahnhof ist heute ein Wohnhaus.

Von 1817 bis 1895 gehörte die Gemeinde Wilden zum Amt Burbach und wurde dann als eines der letzten Orte dem Amt Wilnsdorf hinzugefügt. Im Zuge der Amtswechslung gehörte Wilden nun auch zur Kirchengemeinde Wilnsdorf. In den 1950er und 60ern wuchs Wilden stetig an. Neue Gebiete wie die „Struthstraße“ wurden erschlossen und bebaut. Am 1. Januar 1969 wurde durch Die Gemeindereform das Amt Wilnsdorf aufgelöst und elf selbstständige Gemeinden, darunter Wilden, zur neuen Gemeinde Wilnsdorf zusammen geschlossen. Ebenfalls 1969 wurde der neue (aktuelle) Friedhof mit Friedhofshalle gebaut.

1982 gründet sich der Heimatverein im Ort, der heute 50 Mitglieder zählt, 1984 wurde die alte Schmiede, die bis 1980 noch sporadisch betrieben wurde, dank des Vereins in Ortsmitte unterhalb der damaligen Grundschule neu errichtet, siehe Sehenswürdigkeiten.

Seit 1994 wird in der neuen Grundschule des Ortes unterrichtet. Sie ersetzt die alte Grundschule von 1955. 2001 bekam der Ort eine eigene evangelische Kirche auf dem Grundstück der alten Grundschule, da die meisten Wildener evangelisch sind. Der Bau war nicht so teuer wie geplant, also wurde davor noch ein Glockenturm errichtet.

Seit 2004 steht ein Autohof im Industriegebiet Wilden Nord direkt an der Autobahn.

Am 23. Mai 2005 war ein Kamerateam vom Fernsehsender WDR in Wilden und haben Aufnahmen für die Mittendrin-Reportage der Sendung Lokalzeit Südwestfalen gemacht. (Anmerkung: In der Mittendrin-Reportage wird jede Woche ein anderes Dorf in Südwestfalen vorgestellt.)

Auch Wilden wurde von Orkan Kyrill nicht verschont. Am 18. und 19. Januar 2007 fielen viele Bäume in den Wäldern um den Ort, besonders im Bereich "Bähnchen" Richtung Salchendorf, in der Nähe des Sportplatzes, auf der Landeskrone und oberhalb der „Dell“ (Kleine Rausche).
Einwohner ab 1969 je zum 31. Dezember.

 •Einwohner 2008 zum 31. März.

Basierend auf dem Artikel Wilden (Wilnsdorf) der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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