Flagge von Namibia

Namibia

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Datum & Zeit
18.04.2024
18:57
 
 
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Geschichte

Die heißen Quellen der Windhoeker Region waren der Grund für die erste Besiedelung der Gegend, genauer des jetzigen Stadtteils „Klein-Windhoek“, im mittleren 19. Jahrhundert durch Jan Jonker Afrikaner.

Während der kommenden Jahre bauten die Buren, niederländische Siedler aus dem heutigen Südafrika, eine steinerne Kirche, welche 500 Menschen fassen konnte und außerdem auch als Schule genutzt wurde. Von Ende 1842 bis zum 3. Oktober 1844 waren Hugo Hahn und Franz Heinrich Kleinschmidt von der Rheinischen Missionsgesellschaft als Missionare in Windhoek tätig. Als die Stadt allmählich zu florieren begann, wurde sie durch kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den Nama und den Herero zerstört. Als sich Hugo Hahn 1873 entschloss nach langer Abwesenheit Windhoek erneut zu besuchen, musste er feststellen, dass nichts von der einstig gedeihenden Stadt übrig war. Laut Aufzeichnungen eines Schweizer Botanikers vom Juni 1885, traf er in Windhoek nichts als „Schakale und verhungernde Perlhühner zwischen verwahrlosten Obstbäumen“ an.

1878 annektierte Großbritannien die Walfischbucht und verleibte sie 1884 ihrer Kapkolonie ein. Am Hinterland war England jedoch nicht interessiert und so resultierte noch im selben Jahr ein Gesuch der Großkaufmänner Franz Adolf Eduard Lüderitz und Heinrich Vogelsang an das deutsche auswärtige Amt in der Ausrufung von Deutsch-Südwestafrika als deutsches Schutzgebiet. Als die Grenzen des Schutzgebietes 1890 festgelegt wurden entsandte man die sog. Schutztruppe unter Curt von François nach Südwestafrika um Ordnung zu halten. Als Stützpunkt dieser wählte man Windhoek, da es als strategischer Puffer zwischen den verfeindeten Nama und Herero lag, und seine Quellen außerdem die Wasserversorgung sicherten.

Am 18. Oktober 1890 wurde durch von Francois der Grundstein zur modernen Stadt Windhoek in Form des Baubeginns einer Steinfestung, der heutigen „Alten Feste“, gelegt. Während der kommenden Jahre entwickelte sich Windhoek nur langsam und nur die nötigsten Verwaltungs- und Wohngebäude wurden errichtet. In Klein-Windhoek wurde so zum Beispiel Farmland vergeben, auf dem Siedler kleine Obst- und Tabakplantagen errichteten. Nach 1907 beschleunigte sich die Entwicklung der Stadt mit zunehmendem Zuzug der Landbevölkerung und verstärkter Einwanderung, hauptsächlich aus dem Deutschen Reich und Südafrika und entlang der damaligen Kaiserstrasse (heutige Independence Avenue) ließen sich zahlreiche Geschäfte und Unternehmen nieder. Auch die drei „Windhoeker Stadt-Burgen“, die Schwerinsburg, die Heinitzburg und die Sanderburg, wurden während dieser Zeit von Wilhelm Sander entworfen und errichtet.

Die deutsche Kolonialzeit in Windhoek endete während des Ersten Weltkrieges im Mai 1915, als südafrikanische Truppen unter britischer Flagge die Stadt besetzten. Über die nächsten fünf Jahre wurde Südwestafrika durch eine Militärregierung verwaltet, was die Entwicklung Windhoeks praktisch lahm legte. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte die Region wieder einen leichten Aufschwung durch freigewordene Gelder, welche das wirtschaftliche Klima verbesserten. Nach 1955 wurden zahlreiche öffentliche Großprojekte verwirklicht, wie der Bau neuer Schulen und Krankenhäuser, die Asphaltierung der Straßen (welche bereits 1928 begann) und die Errichtung von Dämmen und Pipelines zur Deckung des wachsenden Wasserbedarfs.

Erst 1990 wurde Südwestafrika wieder vollständig unabhängig von Südafrika, und Windhoek wurde Hauptstadt der ersten demokratisch gewählten Regierung der jungen Nation Namibia unter Samuel Shafishuna Nujoma. Dies verlieh der Stadt neuen Aufwind und kurbelte ihr Wachstum und ihre Entwicklung zusätzlich an.

1992 wurde Matheus Shikongo Bürgermeister der Stadt und löste den Deutschnamibier Björn von Finckenstein ab, was Windhoek weiter zu einem afrikanischeren Image verhalf.

Heute gilt Windhoek nicht nur als eine der schönsten Städte Afrikas, sondern auch als die sauberste Hauptstadt des Kontinents.

Basierend auf dem Artikel Windhoek der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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