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Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
29.04.2024
09:24
 
 
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Zehista

Zehista ist seit 1922 ein Stadtteil von Pirna im Landkreis Sächsische Schweiz.

Der im Tal der Seidewitz liegende Ort wurde erstmals 1355 als Zceyst erwähnt. Dieser Name leitet sich vom tsch. cesta ab, was soviel wie Weg oder Straße bedeutet. Damit war wahrscheinlich ein von Dohna nach Königstein bzw. ein nach Pirna selbst führender Weg gemeint. Im Laufe der Geschichte traten auch die Schreibweisen Zceyst, Ciest, Zyhist und Zehist auf.

Der Ursprung des Ortes ist vermutlich slawisch (sorbisch), darauf deutet auch die ursprüngliche Ortsform als Bauernweiler hin. Erst später erfolgte die Erweiterung um ein Großgut und einige Häusleranwesen entlang der Straße nach Pirna. Das Gut war seit 1458 Vorwerk und seit 1551 Rittergut. Noch vor dem Dreißigjährigen Krieg wurde es zum Schloss umgebaut. Während der in diesem Krieg erfolgten Belagerung von Pirna beherbergte das Schloss 1639 zeitweise das Hauptquartier des schwedischen Feldmarschalls Johan Banér. 1651 gelangte es in den Besitz von Banér`s ehemaligem Gegenspieler, dem Pirnaer Festungskommandanten Johann Siegmund von Liebenau. 1735 kaufte ein Bruder von Heinrich Graf von Brühl das Anwesen. In seine Zeit fällt auch die Errichtung der sehenswerten Hauskirche aus dem Jahr 1742. Letzte Besitzer des Schlosses war die Adelsfamilie von Rex, die es von 1820 bis zur Enteignung im Rahmen der Bodenreform in der sowjetischen Besatzungszone 1945 besaßen. In ihrer Zeit wurde Zehista 1930 nach Pirna eingemeindet. Zum damaligen Zeitpunkt hatte der Ort etwa 750 Einwohner (Stand 1925). Nach der Enteignung wurden im Schloss Umsiedlerwohnungen eingerichtet, den Umbaumaßnahmen fielen einige Gebäudeteile und der ursprüngliche Schlosscharakter zum Opfer. Seit 1990 ist der Ort durch die Anlage eines Wohnparkes (über 90 Grundstücke) baulich deutlich erweitert wurden. 2002 wurden auch in Zehista einige Häuser von der großen Flut beschädigt.



Verkehrlich ist Zehista an der über Berggießhübel und den Nollendorfer Pass nach Nordböhmen führenden Straße (heute Staatsstraße S 173) gelegen. Von ihr zweigt vor dem Schloss die über Zuschendorf durch das Seidewitztal nach Liebstadt führende Straße ab. An dieser Gabelung befindet sich ein noch heute existenter, 1686 erstmals erwähnter Gasthof. Hier befand sich zwischen 1693 und 1827 von Dresden kommend die erste Poststation der Neuen Dresden-Teplitzer Poststraße. Ab 1894 verfügte Zehista zudem über zwei Haltepunkte an der von Pirna nach Cotta führenden Eisenbahnstrecke. Der Personenverkehr wurde allerdings bereits 1957 eingestellt und die Strecke nach 1990 rückgebaut.

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