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Schweiz

Hauptstadt
Bern
 
Fläche
41.285 km²
 
Bevölkerung
7.264.000
 
pro km²
176 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
20.05.2024
03:45
 
 
+
»
 

Geschichte

Die Gegend um Zeihen wurde trotz ihrer Abgeschiedenheit bereits durch die Römer besiedelt, im Jahr 2002 wurde ein Gewerbebau aus dem 1. Jahrhundert n.Chr. ausgegraben. Aus dem 7. Jahrhundert stammt ein Grab der Alamannen mit verschiedenen Beigaben. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1289 als Zeigen in einer Urkunde des Klosters St. Blasien. Das heutige Gemeindegebiet war damals zum grössten Teil im Besitz des Frauenklosters in Säckingen. Allfällige frühere Dokumente sind wahrscheinlich beim Klosterbrand von 1272 vernichtet worden. Auch die im Schloss Wildegg residierende Familie von Effinger verfügte über Grundbesitz.

Schutzherren und Inhaber der hohen Gerichtsbarkeit waren die Habsburger. Ab 1460 lag Zeihen an der Grenze zum Berner Aargau, nachdem die Stadt Bern die südlich gelegenen Nachbardörfer in Besitz genommen hatte. Die Habsburger verpfändeten nach dem Waldshuterkrieg von 1468 das gesamte Fricktal an Burgund. Als die Burgunder von den Eidgenossen während der Burgunderkriege vernichtend geschlagen worden waren, kam Zeihen 1477 wieder unter österreichische Herrschaft. Nach der Reichsreform des österreichischen Kaisers Maximilian I. im Jahr 1491 gehörte Zeihen zu Vorderösterreich und lag in der Landschaft Fricktal, einer untergeordneten Verwaltungseinheit der Kameralherrschaft Rheinfelden.

Während des 17. Jahrhunderts gab es kaum längere Friedenszeiten. Der Rappenkrieg, ein Bauernaufstand, dauerte von 1612 bis 1614. Der Dreissigjährige Krieg, der zwischen 1633 und 1638 auch das Fricktal erfasste, warf das Dorf in seiner wirtschaftlichen Entwicklung zurück. Auch während des Pfälzer Erbfolgekriegs (1688-1697) zogen fremde Truppen durch die Region. 1680 verpfändete Österreich seine herrschaftlichen Rechte über Niederzeihen, Hellikon, Hornussen, Stein und Zuzgen an das Kloster Säckingen. Erst 1740 konnte das Pfand zu einem Preis von 15'000 Gulden wieder zurückgekauft werden. Ende des 17. Jahrhunderts bis Mitte des 18. Jahrhunderts wurde im (Gebiet Summerhalde Eisenerz in Form von Bohnerz abgebaut, die Abbaustellen sind heute noch sichtbar.

1797 wurde das Fricktal nach dem Frieden von Campo Formio ein französisches Protektorat. Während des Zweiten Koalitionskriegs verlief hier die Frontlinie zwischen den Armeen Frankreichs und Österreichs. Am 20. Februar 1802 wurde der Kanton Fricktal gegründet, der sich im August der Helvetischen Republik anschloss. Niederzeihen bildete eine Gemeinde im Distrikt Laufenburg, während Oberzeihen zur Gemeinde Herznach gehörte. Ab dem 19. März 1803 lagen Nieder- und Oberzeihen im Kanton Aargau. 1853 trennte sich Oberzeihen von Herznach und fusionierte mit Niederzeihen zur Gemeinde Zeihen.

Am 2. August 1875 erhielt Zeihen einen Anschluss ans Eisenbahnnetz, als die Bözberglinie zwischen Brugg und Basel eröffnet wurde. Doch obwohl die Bahnlinie mitten durch das Dorf verläuft, lag die Bahnstation weit abseits in Richtung Effingen. Durch den Wegfall der Fuhrdienste an der Bözbergstrasse verloren zahlreiche Familien ihr Einkommen und mussten auswandern.

Während fast des gesamten 20. Jahrhunderts, als die Landwirtschaft langsam durch Kleingewerbe und Dienstleistungsbetrieben verdrängt wurde, stagnierte die Bevölkerungszahl. 1993 erfolgte die Schliessung des Bahnhofs, weil der Regionalverkehr zwischen Frick und Brugg auf Busbetrieb umgestellt wurde. Seit der Eröffnung der nahe gelegenen Bözbergautobahn im Jahr 1996 hat sich die Bautätigkeit verstärkt und die Zahl der Einwohner steigt kontinuierlich.

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