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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
30.04.2024
21:31
 
 
+
»
 

Wirtschaft

Noch bis zum Zweiten Weltkrieg war Bermuthshain, wie die meisten anderen Vogelsbergdörfer, ein vorwiegend von der Landwirtschaft und vom Handwerk geprägtes Dorf. Im Jahr 1933 gliederte sich die wirtschaftliche Struktur der Ortsbevölkerung mit ihren 476 Einwohnern zu 70,3% in den Bereich Land- und Forstwirtschaft, zu 20,1% in den Bereich Industrie und Handwerk und zu 2,5% in den Bereich Handel und Verkehr. Nahezu jeder Ortsbürger bewirtschaftete seinen eigenen Bauernhof, der häufig noch mit einem kleinen Handwerksbetrieb, einem Handelsgeschäft oder auch einem Gasthaus verbunden war. Nahezu alle Bauernhöfe waren Fachwerkhäuser in der Form des regionaltypischen Vogelsberger Einhauses. Bermuthshain war in dieser Hinsicht durchaus als typisches Dorf im hohen Vogelsberg anzusehen.

Um 1910 bestanden in Bermuthshain nicht weniger als sechs Gastwirtschaften. Davon besteht seit 2007 nur noch der 1857 gegründete Landgasthof Zum Deutschen Haus, der seit 1882 in Familienbesitz ist. Zu ihm gehört die im Jahr 2000 eröffnete Kulturscheune. Das letzte Ladengeschäft im Ort wurde 1993 geschlossen. Von 1902 bis 1937 existierte in Bermuthshain sogar eine private Molkerei. Außerdem bestand von 1919 bis etwa 1980 auch ein Sägewerk am Bahnhof des Ortes. Die letzte von einstmals vier durch die Lüder angetriebenen Mühlen stellte 1939 ihren Betrieb ein. Weit verbreitet war auch die Herstellung von Holzgegenständen als Heimgewerbe. Bis 1980 stellte die örtliche Firma Ski Luft noch Skier im Eigenbau her.

Seit den 1950er-Jahren wandelte sich Bermuthshain zunehmend zu einem fast reinen Arbeitspendler-Wohnort. Im Zuge eines extremen Strukturwandels in der Landwirtschaft gaben nach und nach fast alle landwirtschaftlichen Betriebe auf. Auch die meisten Handwerksbetriebe verschwanden. Heute bestehen noch eine Gastwirtschaft, ein Sportartikelfachgeschäft, ein Getränkehandel, eine Metzgerei sowie zwei Kleinunternehmen im Bereich IT-Dienstleistungen. Die Mehrheit der Ortseinwohner pendelt heute zu Arbeitsplätzen in Grebenhain oder benachbarten Gemeinden, zum Teil bis ins Rhein-Main-Gebiet.

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