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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
06.11.2024
06:59
 
 
+
»
 

Geschichte

Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes Buttstädt erfolgt als Butesstat im sogenannten Brevarium Lulli zwischen den Jahren 775 und 786, als die Schutzherrschaft Karl des Großen über das Kloster Hersfeld begann. Markgraf Ekkehard von Meißen wird reichlich einhundert Jahre später als Stadtgründer genannt. Im 9. Jahrhundert geht der Ort aus Unterlagen im Kloster Fulda hervor. Seit 1331 ist der Ort eine Stadt, das Stadtrecht selbst wurde jedoch erst 1392 verliehen. Ab 1408 erhält die Stadt eine eigenständige Gerichtsbarkeit.

Nach dem großen Stadtbrand von 1684 erhielt Buttstädt als Ausgleich für das verheerende Brandunglück das Privileg, neben den drei bereits bestehenden Jahrmärkten zu Johannis, Michaelis und Allerheiligen einen vierten Markt abzuhalten, den sog. Fastenmarkt. Die erste schriftliche Erwähnung eines freien Jahrmarktes findet sich in einem Schreiben des Erfurter Rates aus dem Jahre 1428. In dieser Zeit wurden insbesondere Rinder in gewaltigen Stückzahlen angetrieben. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde Buttstädt zur Stadt der Pferdemärkte, wodurch der Ort zu einem beachtlichen Wohlstand gelangte, der wiederum eine rege Bautätigkeit auslöste. Dem Engagement vieler Bürger ist es zu verdanken, dass sich seit 1982 der Thüringer Pferdemarkt der Neuzeit in Buttstädt zu einem wahren Volksfest entwickelt hat und jedes Jahr zum ersten Juliwochenende tausende Besucher in seinen Bann zieht.
Buttstädt war verkehrstechnisch ab 1874 durch zahlreiche Bahnstrecken erschlossen.
Ab dem 15. Jahrhundert wurde Buttstädt durch seine Viehmärkte bekannt.

Von 1697 bis gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts war Buttstädt Sitz einer Superintendentur und nach Aufhebung der eigenständischen Gerichtsbarkeit im Jahre 1812 dann einem Großherzoglichen Stadtgericht zugeordnet, welches 1817 im Amt Buttstädt, dann 1850 im Justizamt und schließlich 1879 im Amtsgericht aufging.

Bei Arbeiten am Kirchturm im Jahre 1782 fand sich u. a. folgende Nachricht: König Friedrich der Große von Preußen hat im Siebenjährigen Krieg, vor der Schlacht bei Roßbach, vom 03. bis 11. Oktober 1757 im Schall´schen Hause in der Oberstadt im Quartier gelegen. Er war damals bereits gichtkrank und konnte an einem Feldlager nicht mehr teilnehmen.
Wo genau das Schall´sche Haus gestanden hat, ist heute nicht mehr bekannt.

Im Jahre 1874 wurde die Eisenbahnlinie nach Straußfurt und Großheringen eröffnet. 1891 folgte der Anschluss an das Schmalspurnetz der Weimar-Rastenberger Eisenbahn. Die wechselvolle Verkehrsgeschichte der Privatbahnen wird auf einer Internetdokumentation separat behandelt.

Mit Beginn der Zeit des Nationalsozialismus und der einsetzenden Verfolgung von Bürgern aus politischen, rassistischen und religiösen Gründen setzte auch Widerstand aus der Arbeiterklasse ein. Zu ihnen gehörte Johannes Enke, der 1945 an den Folgen seiner Haft im KZ Buchenwald verstarb. An ihn erinnerte in der DDR-Zeit eine Straße. Die 1938 gemeldeten zehn jüdischen Bürger der Stadt wurden verfolgt, in die Emigration getrieben bzw. ermordet. Auch eine Sinti-Familie und ein homosexueller Mann wurden Opfer der Nazidiktatur. Während es Zweiten Weltkrieges mussten über 400 Kriegsgefangene sowie Frauen und Männer aus den von Deutschland besetzten Ländern Zwangsarbeit verrichten: bei einem Omnibusbetrieb, bei der Bahnmeisterei, beim Raiffeisenlager, im Stadtgut Becker. Zahlreiche Opfer der Zwangsarbeit wurden auf dem Friedhof begraben, ihre Gräber sind aber nicht mehr auffindbar.

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