Flagge von Deutschland

Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
03.05.2024
06:13
 
 
+
»
 

Geschichte

Dargun ist ein altpolabischer Personenname (Dargunj).

Zunächst entstand nahe dem späteren Dorf Röcknitz – wahrscheinlich in der Zeit zwischen dem 7. und dem 10. Jahrhundert – eine 1171 erwähnte elbslawische Burgsiedlung mit Burg, Wall und Wallgraben, die dann von den Dänen zerstört wurde. 1216 wird der Name Rokitnitze und 1219 Rokenitze genannt, eine altpolabische Flurbezeichnug mit der Bedeutung Weidenbüsche, die an dem Bach Rokenize sehr wahrscheinlich standen. Nahe Wagun befand sich zu dieser Zeit die heutige Wüstung Clubuchziz, nahe Dagun die heutige Wüstung Coueniz.

In der Nähe dieser Burg entstand ab 1172 die pommersche Zisterzienserabtei, zunächst als eine Filia des Klosters Esrom. 1173 war die erste Altarweihe durch Bischof Berno von Schwerin. Um 1200 siedelte nach einer ersten Zerstörung der Konvent nach Eldena. Die Neubesetzung erfolgte dann 1209 vom Kloster Doberan aus. 1236 fiel das Kloster an Mecklenburg. 1242 wurde ihm die Marktgerechtigkeit verliehen. Die Klosterkirche St. Marien - heute eine Ruine - entstand im 13. bis 15. Jahrhundert als eine gotische Backsteinkirche.

1552 wurde das Kloster säkularisiert und war Residenz des Herzogs Ulrich (Mecklenburg-Güstrow) und seiner Nachfahren. Die Klosteranlage wurde ab 1590 zunächst als Jagdschloss und später zur Nebenresidenz im Stil der Renaissance umgebaut. Seine zweite Blüte nach der Klosterzeit erlebte der Komplex von 1720 bis 1759 unter Prinzessin Augusta, der jüngsten Tochter Herzog Gustav-Adolfs zu Mecklenburg Güstrow, die Dargun als Apanage erhielt. Sie war für ihre Frömmigkeit pietistischer Prägung und ihren Einsatz für den Glauben bekannt und förderte die Bildung und das Gesundheitswesen im Bereich Dargun. Augusta schuf durch den Einsatz sogenannter "Zugehfrauen" eine Vorstufe der späteren Gemeindeschwester.

Im 16. Jahrhundert wird Röcknitz als Burgflecken und im 17. Jahrhundert als Städtchen erwähnt.
Eine 2 km lange Straße verband das damaligen Dorf Röcknitz mit dem Schloss als Endpunkt. 1854 wurde Röcknitz als Dargun amtlich erwähnt und 1875 wurden Dorf- und Schlosssiedlung eine Gemeinde.

Bereits im 18. Jahrhundert haben sich Juden im Ort angesiedelt, sie errichteten einen Jüdischen Friedhof, der bis 1923 benutzt wurde. Dennoch wurde er in der Zeit des Nationalsozialismus zerstört und erst 1963 wieder hergestellt, was von ihm geblieben war.

Dargun hatte im Jahr 1880 als Marktflecken in Mecklenburg-Schwerin 2278 Einwohner.

1945 brannte das Schloss aus. 1963 entstand eine 2-geschossige Schule mit 10 Klassenräumen. 1973 wurde in Plattenbauweise ein zweiter Schulneubau für 13 Klassenräume errichtet.

Der Kern von Dargun mit seinen dörflichen Straßen wurde im Rahmen der Städtebauförderung seit 1991 gründlich saniert. Dabei wurde auch der Wiederaufbau des Schlosses in Angriff genommen. 1996 wurde das Museum im ehemaligen Herbergsgebäude der Schlossanlage eingeweiht.

Basierend auf dem Artikel Dargun der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen