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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
02.05.2024
00:36
 
 
+
»
 

Geschichte

Der Ort war bereits 1188 eine selbstständige Pfarre, die sich von Schüttorf abgezweigt hatte und zunächst als "Nova ecclesia" (Neue Kirche) bezeichnet wurde. Seit 1292 wird der Ort urkundlich mit dem Eigennamen Nyenkerken erwähnt. Der Ort dürfte somit wesentlich älter sein, auch wenn er nicht früh beurkundet ist. Der Name Gildehaus leitet sich nicht von Handwerkergilden ab, sondern bezeichnet nach Hermann Abels ein Haus, das man in früherer Zeit in den Bauerschaften zur Aufnahme des Archidiakons (etwa Dechant) hatte. Solche Häuser (im Raum Osnabrück verbreitet) dienten ebenfalls zu Gildeversammlungen der Gemeindegenossen und wohl auch als Schul- und Armenhäuser.

Gildehaus wurde 1974 in die Stadt Bad Bentheim eingemeindet. Bad Bentheim übernahm dann die ehemalige Gildehauser Postleitzahl 4444. Zum Kirchspiel Gildehaus gehören die früher ebenfalls selbständigen Gemeinden Achterberg, Bardel, Hagelshoek, Holt und Haar, Waldseite und Westenberg.

Einer der Wiedertäufer, Bernhard Krechting, war Pastor in Gildehaus. Mit zahlreichen Gildehausern zog er nach Münster und gründete dort ein Täuferreich. Seit der Reformation ist das Dorf jedoch überwiegend streng evangelisch-reformiert. Einen zunehmend starken Anteil an der Bevölkerung stellen Niederländer, die sich wegen neuer Baugebiete in Gildehaus niederlassen.

Zu Beginn des Dritten Reichs gab es in Gildehaus zahlreiche Konflikte zwischen Eiserne Front (Reichsbanner / SPD) und der örtlichen NSDAP, besonders zwischen dem NSDAP-Kreisleiter Dr. Josef Ständer und dem Reichsbannermann Heinrich Kloppers. Kloppers wurde 1944 im KZ Neuengamme ermordet.

Politisch wird in Gildehaus überwiegend „links“ (SPD) gewählt, während im Kirchspiel Konservative und die CDU dominieren. Das Dorf Gildehaus, heute staatlich anerkannter Erholungsort und romantisch auf zwei Höhenrücken (Ausläufer Teutoburger Wald) gelegen, trägt seit 1923 den Beinamen „Perle der Grafschaft“. Die spezifische Mentalität der ortsansässigen Bevölkerung wird in der heimatkundlichen Literatur seit langem als „Gildehauser Eigenart“ umschrieben. Im Gegensatz zu anderen Stadtteilen haben sich hier viele dörfliche Traditionen bewahrt. Plattdeutsch als Alltagssprache ist weit verbreitet.

Basierend auf dem Artikel Gildehaus (Bad Bentheim) der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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