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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
24.04.2024
01:25
 
 
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Geschichte

Hückeswagen war Stammsitz der Grafen von Hückeswagen und wurde im Jahr 1085 zum ersten Mal als fränkischer Salhof oder Sattelhof erwähnt. Die Nennung erfolgte in Form einer Bestätigung einer „Schenkung der Erbgüter der Essener Äbtissin Svanhild u.a. durch Kaiser Heinrich IV.“.

Der erste Graf, der in den Urkunden aus dem Jahr 1138 eindeutig identifiziert werden kann, war Friedrich von Hückeswagen. Bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts konnten sich die Hückeswagener dem Streben der Grafen von Berg nach Ausdehnung ihres Territoriums entziehen. Zwischen 1220 und 1240 aber zogen die Hückeswagener Grafen ins mährische Beskidenvorland und erbauten dort unter anderem die Burgen Hochwald, Schauenstein und Alt Titschein. Am 6. Juli 1260 wird der Besitz an die Grafen zu Berg übergeben.

Von 1490 bis 1508 wird die Nikolauskirche gebaut. Später wird nach einem Brand an gleicher Stelle die Pauluskirche errichtet.

Während der Herrschaft des Herzogtums Berg war das Kirchspiel Hückeswagen Sitz der Verwaltung des Amtes Hückeswagen. 1555 erfolgte die admistrative Vereinigung des Amtes Hückeswagen mit dem Amt Bornefeld.

Die Stadtrechte nach der rheinischen Städteordnung wurden Hückeswagen am 4. April 1859 verliehen. Von 1861 bis 1920 bestand Hückeswagen aus einer Stadtgemeinde und der Landgemeinde Neuhückeswagen, am 1. März 1920 wurden die rechtlich selbstständigen Gemeinden vereinigt. Am 18. Oktober 1875 wird die Stadt an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Zur Zeit der Industrialisierung hatte Hückeswagen eine bedeutende Textilindustrie.

Am 1. Februar 1900 kam es zur lang angestrebten Vereinigung der Reformierten und der Lutherischen Gemeinde zu einer Evangelischen Gemeinde. Dies ist der Grund, warum die Gemeinde zwei Stadtkirchen hat.

Am 6. Februar 1923 wird der Bahnhof Hückeswagen als Folge des Ruhrkampfs mit einer Vorhut von 100 französischen Soldaten besetzt. Dem ging voraus, dass die Reichsbahn die Züge mit so genannter „Reparationskohle“ (Kohle die Deutschland an die Siegermächte des Ersten Weltkriegs zahlen musste) von Westen nach Osten umgeleitet hatte. Die Grenzen der besetzten zur unbesetzten Zone verliefen teilweise durch das heutige Stadtgebiet. Die Posten standen auf dem Weg nach Pixberg, an der Fuhr, in der Reinsbach, in den Garagen der Firma Hueck/Dörpersteeg, am Tannenbaum und an der Eisenbahnbrücke am Schwarzen Weg. Mit einigen Unterbrechungen blieb Hückeswagen bis zum 24. Oktober 1924 in französischer Hand, danach zogen die Truppen wieder ab.

Am 13. März 1932 werden in Hückeswagen durch die aufstrebenden Nationalsozialisten drei Kommunisten - Bruno Blumberg, Johann Fries und Wilhelm „Willi“ Mondre - ermordet. Es folgt die größte politische Demonstation in der Geschichte der Stadt, viele Tausende Menschen begleiten die Beerdigung. Nach der Machtergreifung der Nazis am 30. Januar 1933 werden auch in Hückeswagen politische Oppositionelle verhaftet und im Konzentrationslager Kemna inhaftiert. Bürgermeister Leyhausen wird abgesetzt und durch Albert Gimbel ersetzt, der bis Ende des Zweiten Weltkrieges Bürgermeister bleibt und kurz durch die Besetzung durch die US-Amerikaner flieht.

Die Nachkriegszeit der Stadt ist durch viele Flüchtlinge aus dem Osten geprägt, die in Hückeswagen ein neues Zuhause finden.

Die heute noch im Stadtbild vorhandenen Tuchmachervillen, vor allem in der Bachstraße, zeugen vom großen Wohlstand der Industriellenfamilien.
Die Bedeutung der Stadt als Grundzentrum hat sich in den letzten Jahrzehnten verkleinert, die Nachbarstadt Wipperfürth konnte als Mittelzentrum einige kommunale und öffentliche Einrichtungen zu sich holen.

In den 1970er-Jahren erfuhr das Stadtbild durch eine Stadtkernsanierung eine große Wandlung. Einige alte Häuser wurden abgerissen, andere blieben stehen und wurden unter Denkmalschutz gestellt. Im Jahr 1975 verlor man bei der kommunalen Gebietsreform zudem auch den Ortsteil Bergisch Born an Remscheid. Im Zuge dieser Reform wurde der Rhein-Wupper-Kreis aufgelöst, dem Hückeswagen seit 1929 angehörte und die Stadt dem Oberbergischen Kreis zugeordnet.

Seit dem Jahr 2005 vollzieht sich in Hückeswagen ein grundlegender Imagewandel. So gelang es der Stadt, maßgebliche Events nach Hückeswagen zu holen, unter anderem eine Open-Air-Musikveranstaltung oder eines großes Sommerbobrennen. Auch das bisher größte und in seiner Form einmalige Veranstaltung fand 2008 statt. Die Gruppe BAP gab im Rahmen des WDR-2-Tages ein großes Freiluft-Rockkonzert. Zu den letzten größeren Veranstaltungen kamen jeweils über 10.000 Zuschauer.

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