Flagge von Tschechien

Tschechien

Hauptstadt
Prag
 
Fläche
78.860 km²
 
Bevölkerung
10.209.000
 
pro km²
129 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
03.05.2024
02:03
 
 
+
»
 

Geschichte

LitomyÅ¡l wird erstmals für das Jahr 981 in der Chronica Boemorum des Kosmas von Prag erwähnt. Es wird vermutet, dass die Slavnikiden im 10. Jahrhundert an der Stelle des heutigen Schlosses eine Burgstätte errichten ließen. Ende des 11. Jahrhunderts gründete Herzog BÅ™etislav II. unterhalb der Burg ein Benediktinerkloster, das der Olmützer Bischof Heinrich Zdik 1145 an Prämonstratenser übertrug, die aus der Gegend um Aachen kamen und in der Rodung erfahren waren.

Die ursprüngliche Siedlung unterhalb des Klosterberges wird 1108 als „opidum Lutomisl“ erwähnt. König Ottokar II. PÅ™emysl verlieh ihr 1259 das Marktrecht, eine eigene Gerichtsbarkeit und 1263 das Königgrätzer Stadtrecht. Zu dieser Zeit war sie sowohl von Tschechen wie von Deutschen bewohnt. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts gab es Zünfte für Bäcker, Tuchmacher und Weber.

Nach der Erhebung des Bistums Prag zum Erzbistum 1344 wurde das Bistum LitomyÅ¡l gegründet und als Suffragandiözese Prag unterstellt. Die Kleriker des Prämonstratenserklosters, das bei der Bistumsgründung aufgehoben worden war, bildeten das Domkapitel. Bischof Johannes von Neumarkt holte 1356 die Augustiner nach LitomyÅ¡l.

In den Hussitenkriegen flohen die Domherren 1425 nach Zwittau, das zur Diözese Olmütz gehörte. Damit ging das Bistum LitomyÅ¡l unter und wurde auch später nicht mehr erneuert, auch wenn es rechtlich erst 1554 erlosch.

Die Herrschaft LitomyÅ¡l war ab 1432 im Besitz der Kostka von Postupice, die auf der Seite der Böhmischen Brüder standen. Dadurch wurde LitomyÅ¡l ein wichtiges Zentrum der Brüderunität und war zeitweise auch der Sitz eines Seniors. Nachdem BohuÅ¡ Kostka von Postupice 1546-1547 den Ständeaufstand gegen König König Ferdinand I. unterstützte, verlor er seine Besitzungen. 1548 wurden auch die Böhmischen Brüder aus LitomyÅ¡l vertrieben.

1567 kam die Herrschaft LitomyÅ¡l durch Tausch gegen ChropynÄ› an den böhmischen Oberstkanzler Vratislav von Pernstein, der in den nächsten Jahren das Renaissance-Schloss errichten ließ. Im Zuge der Gegenreformation mussten nach der Schlacht am Weißen Berg die Protestanten, die einen Glaubenswechsel ablehnten, die Stadt verlassen. Frebonie von Pernstein rief 1640 die Piaristen nach LitomyÅ¡l, die ein Gymnasium und ein Philosophisches Seminar gründeten sowie das Theater- und Musikleben förderten und so bis in die Neuzeit wesentlich zur geistigen und kulturellen Entwicklung der Stadt beitrugen.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg erhielt die Adelsfamilie Trauttmansdorff die Herrschaft LitomyÅ¡l, der 1758 die Grafen Waldstein und 1855 die Fürsten Thurn und Taxis folgten, die LitomyÅ¡l im Wege der Versteigerung erwarben.

Die Stadt wurde mehrmals durch Brände zerstört und musste sowohl in den Schlesischen als auch in den Napoleonischen Kriegen Truppendurchmärsche und Plünderungen erdulden.

Im 19. Jahrhundert war LitomyÅ¡l ein bedeutendes Zentrum der tschechischen Nationalen Wiedergeburt. Die Fakultät für Restaurierung der Universität Pardubice hat ihren Sitz in LitomyÅ¡l.

Basierend auf dem Artikel LitomyÅ¡l der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen