Flagge von Griechenland

Griechenland

Hauptstadt
Athen
 
Fläche
131.626 km²
 
Bevölkerung
11.140.000
 
pro km²
85 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
20.05.2024
03:43
 
 
+
»
 

Geschichte

Die antike Vorläufersiedlung von Metsovo liegt in der Nähe der heutigen Ortschaft Votonosi im Tal des Flusses Metsovitikos westlich der heutigen Ortschaft Metsovo. Die Anlage der Siedlung erfolgte aufgrund der strategischen Position am Passweg zwischen Epirus und Makedonien über den Zygos-Pass (heutiger Katarra-Pass). Bronzefunde aus Votonosi datierten auf das 6. bis 3. Jahrhundert v. Chr.

Im 15. Jahrhunderts eroberte das Osmanische Reich Metsovo bei seiner Expansion auf der griechischen Halbinsel. Während der osmanischen Herrschaft erwarb sich Metsovo wie auch die Dörfer der Zagori (Zagorochoria) und die des Agrafa-Gebirges Privilegien: es wurde als valide sultana, als Lehen der Sultanin angesehen und zahlte dementsprechend weniger Steuern. 1659 erwarb Metsovo weitere Rechte unter dem Sultan Mohammed IV. (1648-1687) und konnte diese bis zur Herrschaft des Sultans Selim III. (1789-1807) erhalten und wiederholt bestätigen lassen. Nach der Überlieferung wurden diese Privilegien Kyrgios (Kyriakos) Phlokas gewährt, einem Schäfer. Sultan Mohammed IV. erließ einen Firman, demzufolge die Ortschaften Metsovo, Anilio, Malakasi, Voutinos, Milia und Koutsofliani als unantastbar deklariert wurden. Die Ortschaften durften sich selbst verwalten: sie unterlagen lediglich Inspektionen des Sultans und seiner Gehilfen, den Bostançi. Metsovos Selbstregierung war ein Rat der Sieben bestehend aus einem Präsidenten bzw. Ältesten (Dimogeron oder Geron), dem Ephoren (Ephoros), welcher die Oberaufsicht über die Schulen hatte, dem Frondistis (Oberaufseher über das Wasser), dem Ispraktoras (Steuereintreiber), dem Agronomos (Marktinspektor), dem Epitropos (Kirchwächter) und dem Oplarchigos (Milizführer) der lokalen Garnison. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts bestand dieses System der Selbstverwaltung, wobei es bis dahin stets in den Händen einiger adliger Familien verblieb. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts traten neben diesen ursprünglichen adligen Familien auch reiche und mächtige Kaufleute hinzu, welche ihren Reichtum und Wohlstand nicht durch den Landbesitz, sondern durch den Handel mit Ägypten, Russland, Walachien und Konstantinopel erworben hatten. Grundlage dieser Privilegien war wohl die strategische Position Metsovos am Zygos- bzw. Katarra-Pass. Die Einwohner hatten auch dem Sultan und seinem Gefolge bei der Überquerung dieses Passes Hilfe geleistet. Sultan Murad II. äußerte dazu:



Die Privilegien von Metsovo führten zu einem Zustrom von Menschen aus Thessalien und der Region des Agrafa-Gebirges wie auch aus Epirus.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde Metsovo als eine Ortschaft beschrieben, welche keinen Markt habe. Die zahlreichen Kaufleute wären oftmals in der Fremde unterwegs. Darüber hinaus wären Handwerker, Saumtiertreiber und Hirten vorhanden.

Die osmanische Herrschaft über Metsovo, welche im 15. Jahrhunderts begonnen hatte, endete am 14. November 1912. Im Rahmen des ersten Balkankrieges eroberten griechische Truppen Metsovo.

Im zweiten Weltkrieg wurde Metsovo zu einem Hauptangriffsziel der italienischen Truppen, welche ab dem 28. Oktober 1940 die griechisch-albanische Grenze überschritten. Ein Vorstoss der italienischen Truppen führte entlang des Tals des Aoos (Vjose) bis zur Ortschaft Vovousa nördlich von Metsovo. Die Einnahme von Metsovo hätte eine Unterbrechung der Strassenverbindung zwischen Epirus und Makedonien geführt. Anfang November 1940 können die griechischen Truppen den italienischen Angriff abwehren und drängen die italienischen Truppen nachfolgend auf albanisches Gebiet zurück. Mitte April 1941 erreichen deutsche Truppenverbände mit der SS-Division Leibstandarte Adolf Hitler unter dem Kommando von Sepp Dietrich von Grevena (Osten) her kommend Metsovo, erobern am 19. April 1941 den Zygos- bzw. Katarra-Pass und schneiden damit den in Albanien stehenden Teilen der griechischen Streitkräfte den Rückzug nach Zentralgriechenland ab. Der Befehlshaber des III. griechischen Armeechors in Epirus und Albanien und spätere Ministerpräsident Griechenlands im Rahmen einer Kollaborationsregierung, Generalleutnant Tsolakoglou nimmt aufgrund dieser Situation eigenmächtig und gegen ausdrückliche Anweisung des griechischen Oberkommandierenden Alexander Papagos Waffenstillstandverhandlungen mit den deutschen Streitkräften am 20. April 1941 auf. Diese fanden in Votonosi statt und endeten einen Tag später mit der Kapitulation der griechischen Epirus-Armee. Metsovo wird durch die Kampfhandlungen in Teilen zerstört. Metsovo fiel nach der griechischen Kapitulation Ende April 1941 in die italienische Besatzungszone. Im Juni 1943 eroberten griechische Partisanen der ELAS die Ortschaft Metsovo und gelangten somit zur Kontrolle sowohl des Ortes als auch der Strasse über den Katarra-Pass. Im Oktober 1943 führen deutsche Streitkräfte sogenannte Säuberungsoperationen entlang der Strasse Kalambaka-Metsovo-Ioannina aus: am 26. Oktober 1943 berichtet die Heeresgruppe E den baldigen erfolgreichen Abschluss der Operation Panther mit nachfolgender Wiedereröffnung der Strasse über den Katarra-Pass aus deutscher Sicht.

Im Griechischen Bürgerkrieg von April 1946 bis September 1949 wurde Metsovo im Oktober 1947 von Truppen der Demokratischen Armee Griechenlands (DSE), einer kommunistisch dominierten Rebellenarmee angegriffen; eine Einnahme der Ortschaft gelang der DSE gegen die Metsovo verteidigenden Truppen der rechtsgerichteten Zentralregierung in Athen trotz einwöchiger Kämpfe nicht.

Basierend auf dem Artikel Metsovo der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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