Geschichte
Derdingen wurde erstmals 766 im Lorscher Codex erwähnt, seit 1247 wurde zwischen Ober- und Unterderdingen unterschieden. Beide Orte nahmen wohl den gleichen Lauf in der Geschichte und gehörten zu verschiedenen Herrschaften, bevor sie ab 1247 über das Kloster Herrenalb 1344 an Württemberg kamen. Die Württemberger führten als Schirmherren des Klosters Herrenalb 1556 die Reformation ein. In Oberderdingen existierte ein Pflegamt des Klosters Herrenalb, das erst 1807 aufgelöst wurde. Seither gehörten beide Orte zum Oberamt Maulbronn. 1835 wurde der Gemeindename in Derdingen (Ober-) umbenannt. Nach Auflösung der erst 1826 von Kleinvillars getrennten Gemeinde Großvillars im Jahre 1866 kam 1/6 des Ortes zu Oberderdingen, der andere Teil zur Stadt Knittlingen. 1936 wurde der Gemeindename „Derdingen (Ober-)“ in Derdingen vereinfacht. Bei der Auflösung des Oberamts Maulbronn 1938 kam Oberderdingen (mit Unterderdingen und dem zu ihm gehörigen Teil Großvillars) zum Landkreis Vaihingen. Am 2. Juni 1964 wurde die Gemeinde wieder in Oberderdingen rückbenannt. Das frühere Unterderdingen war zwischenzeitlich ganz in Oberderdingen aufgegangen, wurde jedoch bis 1971 noch als separater Wohnplatz geführt.
Bei der baden-württembergischen Kreisreform zum 1. Januar 1973 kam Oberderdingen vom Landkreis Vaihingen zum Landkreis Karlsruhe, die Nachbargemeinde Knittlingen zum neu gebildeten Enzkreis. Der Ort Großvillars hätte folglich nicht nur zu verschiedenen Gemeinden (Oberderdingen und Knittlingen), sondern auch zu unterschiedlichen Landkreisen (Karlsruhe und Enzkreis) gehört. Daher wurde auch der bislang zu Knittlingen gehörige Teil des Ortes Großvillars der Gemeinde Oberderdingen angegliedert. Ferner wurde am 1. Januar 1973 die Gemeinde Flehingen in die Gemeinde Oberderdingen eingegliedert. Damit wurden zwei ehemals württembergische Orte (Oberderdingen und Großvillars) mit der badischen Gemeinde Flehingen zur einer neuen Gemeinde vereinigt.
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