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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.04.2024
20:10
 
 
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Geschichte

Auf dem Gelände standen zuvor die Gutsgebäude der Herren von Hohenheim, zu deren Geschlecht auch der als Paracelsus bekannt gewordene Humanist Theophrast Bombast von Hohenheim gehörte. Im Jahr 1100 wurde Hohenheim als Hohenach erstmals urkundlich erwähnt, als Egilolf von Hohenach dem Kloster Hirsau Land schenkte. Im Laufe der Jahrhunderte hatte das Gut mehrmals den Besitzer gewechselt, ehe es 1768 an Karl Eugen fiel.

Ab 1772 ließ der Herzog das Gut zunächst in ein kleines Wasserschloss umbauen, das 1776 zur Sommerresidenz ausgerufen wurde. Im selben Jahr wurde mit den Planungen für ein "Englisches Dörfle" begonnen, welches schließlich über 60 im Maßstab 1:4 miniaturisierte Gebäude im Rokoko-Stil umfasste. Bis heute erhalten blieben davon im Bereich des Landesarboretums – Exotischer Garten – das so genannte Römische Wirtshaus, die Säulen des donnernden Jupiter und das Spielhaus (heute Museum zur Geschichte Universität Hohenheims). Die ebenfalls zum „Dörfle“ gehörende neogotische Kapelle wurde Anfang des 19. Jahrhunderts auf eine Seeinsel des Ludwigsburger Schlosses Monrepos versetzt, wo sie 1944 von einer Brandbombe schwer beschädigt wurde; auf der für die Öffentlichkeit gesperrten Insel steht die Ruine noch heute.

1778 ließ der Herzog in Hohenheim seltene ausländische Gewächse anpflanzen, welche heute teilweise noch im Exotischen Garten zu sehen sind. Ab 1782 ließ Karl Eugen auf dem Gelände ein weitläufiges Residenzschloss errichten, das jedoch nie vollends fertig gestellt wurde. Der Tod des Herzogs in Hohenheim (1793) beendete die Bauarbeiten.

Friedrich Schiller beschrieb den Park von Schloss Hohenheim so: „Aber die Natur, die wir in dieser englischen Anlage finden, ist diejenige nicht mehr, von der wir ausgegangen waren. Es ist mit Geist beseelte und durch Kunst exaltierte Natur, [...]“

Erst knapp 20 Jahre später erlangte das Schloss wieder eine größere Bedeutung: Der württembergische König Wilhelm I. und seine Gemahlin Katharina gründeten die Landwirtschaftliche Unterrichts- Versuchs- und Musteranstalt, die in einem Nebengebäude am Schloss untergebracht war. Das Paracelsusgymnasium wurde weitaus später im Ostflügel untergebracht.

Im zweiten Weltkrieg wurden einzelne Flügel des Schlosses zerstört, die jedoch später (zumindest äußerlich) wieder aufgebaut wurden. In den 70er Jahren wurde das Schloss modernisiert und der Rokokostuck entfernt. Erst in den 90er wurde dieser Stuck wieder mühevoll rekonstruiert und schmückt heute wieder das Schloss.

In den früheren Räumlichkeiten der Hohenheimer Mensa beherbergte das Schloss bis 2007 die Speisemeisterei, ein ehemaliges Sternerestaurant.

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