Flagge von Schweiz

Schweiz

Hauptstadt
Bern
 
Fläche
41.285 km²
 
Bevölkerung
7.264.000
 
pro km²
176 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
27.04.2024
22:35
 
 
+
»
 

Geschichte

Münzfunde aus dem 1. und 3. Jahrhundert lassen auf eine vorübergehende Besiedlung durch die Römer schliessen. Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes erfolgte 1224 unter dem Namen de Sevve. Auf dem Gemeindegebiet von Seewis standen einst zwei Burgen, die bereits im 15. und 16. Jahrhundert zu Ruinen verfielen. Die Höhlenburg Fracstein stand in der Chlus am Eingang des Prättigaus, die aus einem Kirchenkastell entstandene Burg Solavers befand sich nahe der Grenze zu Grüsch.

Die Burgen und die Seewiser Fraktionen gehörten im Mittelalter und in der frühen Neuzeit zum Herrschaftsbereich der jeweiligen Herren über das Prättigau. Um 1300 waren dies die Ritter von Aspermont; auf diese folgten 1344 die Toggenburger. Das Erbe Friedrichs VII., des letzten Grafen von Toggenburger, traten 1436 die Vögte von Matsch an, die dann 1496 von den Habsburgern abgelöst wurden.

Das Gericht Schiers-Seewis trat 1436 dem Zehngerichtenbund bei. Die Reformation wurde 1587 eingeführt. 1621 liess der österreichische Landesherr das Prättigau militärisch besetzen, um die Rekatholisierung der Talschaft zu erzwingen. Am 24. April 1622 hielt der Leiter der Kapuziner-Mission im Prättigau, Pater Fidelis von Sigmaringen, in Seewis eine Kontroverspredigt. Im Zuge des Prättigauer Aufstandes, der am gleichen Tag begann, wurde der Missionar mit den ihn begleitenden österreichischen Soldaten aus der Kirche verjagt und auf der Flucht erschlagen.

Die Habsburger gaben 1649 ihre Herrschaft über Seewis auf; die Herrschaftsrechte gingen an die Gerichtsgemeinde über. Ökonomisch und sozial dominierte die Familie von Salis-Seewis. 1679 wurde das Gericht Schiers-Seewis geteilt. Als die Franzosen im März 1798 die Schweiz eroberten, gelangte Seewis zum Kanton Rätien, der im Jahr darauf der Helvetischen Republik beitrat. Mit der Mediationsakte von Napoléon Bonaparte wurde Seewis im Jahr 1803 ein Teil des Kantons Graubünden. 1851 wurde der heutige Kreis Seewis gebildet.

Im Jahr 1858 wurde die Verbindungsstrasse von Seewis hinunter nach Pardisla eröffnet. Dort entstand 1889 eine Haltestelle der Landquart-Davos-Bahn, womit die Gemeinde Anschluss ans Eisenbahnnetz erhielt. Mit dem Ausbau der Verkehrswege ging die Bedeutung der Landwirtschaft zurück, hingegen erlebte der Tourismus einen Aufschwung. Im Talboden entstand ein Gewerbe- und Industriegebiet.

Basierend auf dem Artikel Seewis im Prättigau der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen